Das Erbe des Roten Wiens: Licht, Luft und Sonne für die Arbeiterschaft
I. Einleitung
Ein großes WG-Zimmer in bester Lage für 350 Euro, eine 70m2-Wohnung in einem schönen Außenbezirk um 600 Euro im Monat: Wer in Paris vom Wiener Wohnungsmarkt erzählt, erntet zunächst ungläubige Blicke. Wien – da denken viele an imperiale Prachtbauten, prunkvolle Konzertsäle, noble Cafés, und ganz allgemein an eine reiche Stadt in einem der wohlhabendsten Länder der Welt. Niedrige Mieten scheinen nicht in dieses Bild zu passen. Zwar sind die Immobilienpreise und Mieten infolge der weltweiten Finanzkrise und der darauf folgenden „Flucht in reale Werte“ in den letzten Jahren auch in Wien kräftig angestiegen, noch immer aber liegt die Donaumetropole preislich deutlich unter dem Durchschnitt vergleichbarer westeuropäischer Städte. Es ist nicht zuletzt die relativ einfache Verfügbarkeit günstigen Wohnraums, die Wien laut internationalen Studien zu einer der Städte mit der höchsten Lebensqualität weltweit macht. [1]
Was steckt hinter den moderaten Mieten? Zweifelsohne hat die seit 1945 ununterbrochen sozialdemokratisch regierte Stadt viel unternommen, um die Mieter vor zu großen Belastungen zu schützen. So ist zum Beispiel ein großer Teil des privaten Wohnungsmarktes streng reguliert. Im Normalfall dürfen Altbauwohnungen kaum einmal für über 10 Euro pro Quadratmeter vermietet werden. [2] Deutlich wichtiger noch als die verschiedenen Mietzinsobergrenzen ist allerdings der kommunale beziehungsweise der kommunal geförderte Wohnbau. Mehr als die Hälfte aller Wienerinnen und Wiener leben in Wohnungen, die die Stadt gebaut oder gefördert hat, eine europaweit einzigartige Situation, die preisdämpfend auf den privaten Wohnungsmarkt einwirkt. (Während die Wohnungspreise zwischen 1995 und 2007 in Frankreich um 152,5 Prozent und in Großbritannien um gar 231,5 Prozent gestiegen sind, erhöhten sie sich in Österreich um nur 19,7 Prozent (Filippi / Tutin 2011 : 192, 204).) Die kommunal errichteten bzw. geförderten Wohnungen sind begehrt und meist von sehr hoher Qualität. Man findet sie in Randlagen ebenso wie in den inneren Bezirken. Die Einkommensobergrenzen sind recht hoch, was einerseits immer wieder Kritik hervorruft, andererseits aber auch für die wichtige soziale Durchmischung sorgt, die in anderen Städten oft ausbleibt. Die soziale Segregation, charakteristisch für Städte wie Paris oder London, ist in Wien deutlich weniger stark ausgeprägt. „Vienne“, schreibt der in Wien lebende französische Sozialwissenschaftler Jérôme Segal in seinem Blog:
c’est une qualité de vie exceptionnelle [...] mais c’est aussi une ville assez égalitaire, dans le sens où les logements sociaux sont partout. Ce n’est pas comme à Paris, où les pauvres sont relégués en banlieue ou dans quelques arrondissements de l’est-parisien, ni comme aux Etats-Unis où, au contraire, les quartiers centraux sont délaissés aux moins fortunés tandis que les plus riches vivent dans des résidences ‘sécurisées’ à l’extérieur. [3]
Vor dem Hintergrund europaweit steigender Immobilienpreise, zunehmender Wohnungsnot und wuchernder „Problembezirke“ richten sich aktuell wieder vermehrt Blicke aus dem Ausland auf das Wiener Modell. [4] Grund genug, sich ein bisschen näher mit den Wurzeln des Ausnahmefalls Wien auseinanderzusetzen. Dazu müssen wir uns ins Wien der „Roaring Twenties“ begeben. Zu einer Zeit, in der in Frankreich aufgrund mangelnden politischen Willens der dringend benötigte soziale Wohnbau nicht so recht auf Touren kommen wollte (Stébé 2011 : 70), entwickelte sich das von den Sozialdemokraten regierte „Rote Wien“ [5] zu einem „Labor der Moderne“ und zur größten Baustelle Zentraleuropas (Blau 1999 : 7).
II. Kommunaler Wohnbau im Roten Wien (1919-1934)
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Im Februar 1934, offensichtlich einige Tage vor Ausbruch des österreichischen Bürgerkriegs, reisten die französischen Schriftsteller Jérôme et Jean Tharaud in die österreichische Hauptstadt. [6] Was sie dort zu Gesicht bekamen, machte sie staunen:
C’était à n’en pas croire ses yeux! Tout autour de la ville, des maisons ouvrières, immenses, formidables, dont une seule pouvait abriter plus de six mille habitants. Des architectures variées, aux lignes simples, parfaitement nobles, disposées de façon à laisser entrer partout l’air et la lumière à flots. Rien d’obscur ni d’étriqué. Autour, de grands espaces libres pour la promenade et les jeux, des jardins bien plantés avec des bassins, des fontaines, des bas-reliefs et des statues harmonieusement proportionnées à la grandeur de l’ensemble. Dans ces constructions colossales, des milliers de logements, de deux ou trois pièces chacun, nets, élégants, confortables. Le gaz, l’électricité, l’eau chaude et l’eau froide partout. (Tharaud 1934 : 102 f.).
Bei Kriegsende 1918 hatten katastrophale Wohnbedingungen für den Großteil der Wiener Bevölkerung vorgeherrscht, die sich durchaus mit den Verhältnissen in London und Paris zur selben Zeit vergleichen lassen. Elende, finstere, unhygienische Kleinstwohnungen, die noch dazu notorisch überbelegt waren. Zwischen 1840 und 1918 war Wien im Zuge der Industrialisierung von 440.000 auf 2 Millionen Einwohner angewachsen und der Wohnungsmarkt hatte mit dem Wachstum nicht Schritt gehalten (Eigner / Matis / Resch 1999 : 3). Laut einer wirkmächtigen Studie des Sozialreformers Eugen von Philippovich erfüllten 1894 94 Prozent der Wohnungen im Stadtteil Brigittenau nicht einmal die Mindestanforderungen, die Gefängnisse erfüllen mussten (Csendes / Opll 2006 : 190). Und nun, 1934, auf einmal „saubere, elegante, komfortable“ Arbeiterwohnungen? Was war in der Zwischenzeit geschehen?
II.1. Die Grundlagen
Im Laufe des Ersten Weltkrieges war es in Wien zu Protesten gegen Mietzinserhöhungen und willkürliche Delogierungen gekommen. Die kaiserliche Regierung reagierte 1917 und 1918 mit Mieterschutzverordnungen, um größere Rebellionen oder gar eine Revolution zu verhindern. Diese Verordnungen, die die Mieten einfroren, blieben auch nach dem Krieg in der neuen Republik aufrecht. Sie sorgten nicht nur dafür, dass sich die Kosten für Wohnen während der Hyperinflation 1919-1922 drastisch reduzierten, sie brachten auch den privaten Wohnbau fast vollständig zum Erliegen. Die seit 1919 mit absoluter Mehrheit in Wien regierenden Sozialdemokraten sahen nur eine Möglichkeit, um die Wohnungsnot zu lindern: Die Stadt selbst musste Wohnraum schaffen. Die Stadtregierung experimentierte zwischen 1919-1922 in kleinem Maßstab mit verschiedenen Ansätzen. Die erste wirkliche Offensive konnte allerdings erst 1923 nach Ende der Hyperinflation und der damit verbundenen längerfristigen Planbarkeit starten. [7]
II.2. Neue Wohnungen - Licht, Luft und Sonne
Luft, Licht und Sonne für die Wiener Arbeiterschaft
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Bis 1934 errichtete die Stadt Wien 64.000 Wohnungen in 400 sogenannten Gemeindebauten, die Platz für 200.000 Menschen boten (Blau 1999 : 6). Die neuen Wohnungen waren zwar nicht viel größer als die alten Wohnungen in den vorrepublikanischen „Zinskasernen“, standen aber ansonsten in deutlichem Gegensatz zu jenen (Pirhofer / Sieder 1982 : 351 f., 357 ff.). Man folgte den gängigen Kriterien der Moderne, die den sozialen Wohnbau auch anderswo anleiteten: Licht, Luft und Sonne für die Arbeiterschaft. Die Wohnungen waren hell: Jedes Zimmer musste direkt beleuchtet sein. Es gab Grünflächen im Hof, um den die Gemeindewohnungen errichtet wurden, und der in starkem Kontrast zu den finsteren Hinterhöfen der alten Bauten stand. Der Hof gab den Bewohnern symbolisch wichtige Kontrolle über städtisches Areal – und stellte Anspruch auf politische Partizipation. Die Gemeindewohnungen verfügten über Fließwasser und häufig auch über Innentoiletten, was einer hygienischen Revolution gleichkam. [8] Außerdem wurden moderne Wohnküchen (mit Gasherd) eingebaut, die die Hausarbeit erleichtern sollten. In einen Gemeindebau zu ziehen hieß auch, als Kleinfamilie einzuziehen – ohne Verwandtschaft, ohne Bettgeher. [9] Die Überbelegung war damit zu Ende, das Familienleben stärker in sich abgeschlossen.
II.3. Die "Breitner-Steuern"
Diese Aufschrift prangt auf allen Gemeindebauten des Roten Wiens.
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Wie wurde das gewaltige Wiener Bauprogramm im Kontext der krisenhaften wirtschaftlichen Entwicklung der 20er-Jahre finanziert? Auch die späteren Mitglieder der Académie française Jérôme et Jean Tharaud stellten sich bei ihrem Besuch diese Frage. Und hier setzt ihre antisemitische Schmähschrift gegen das Rote Wien ein. Der „Jude“ Hugo Breitner, so die Brüder Tharaud, habe mit allen möglichen Tricks die Taschen des Wiener Bürgertums geleert, um das pharaonische, sozialistische Experiment zu ermöglichen (1934 : 111 ff.). Sie schreiben:
Quand je réfléchis à l’histoire de la Municipalité viennoise, je ne puis m’empêcher de songer à la Palestine. Ici et là, même artifice. Avec des ressources qu’on n’a pas créées soi-même, mais qu’en Judée on tire de l’Amérique et en Autriche de la poche des bourgeois, on fait quelque chose d’étonnant, un palais d’exposition. (1934 : 124).
Tatsächlich führte Finanzstadtrat Hugo Breitner Steuerreformen durch, die vor allem die reichsten Bürger der Stadt trafen (Eigner / Matis / Resch 1999 : 10). Neben den besonders symbolstarken Luxussteuern – z.B. Steuern auf Hauspersonal, Autos, Pferdebesitz, Luxuskonsumgüter, diverse Vergnügungen –, war es vor allem die sehr progressiv gestaltete Wohnbausteuer, [10] die die Einnahmen des Roten Wiens sprudeln ließen. Heute kaum mehr vorstellbar wurden die Wiener Gemeindebauten aus dem laufenden kommunalen Budget finanziert, ohne Schulden zu machen.
II.4. Das Wohnbauprogramm und der Austromarxismus
Brunnenfigur vor der Städtischen Bücherei im Sandleitenhof (1924-1928)
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Nicht nur der Wohnbau profitierte von den Reichensteuern. Auch zwei andere Pfeiler des sozialdemokratischen Wiens wurden auf diese Weise errichtet: Das vorbildliche Fürsorgesystem, das sich von der „Wiege bis zur Bahre“ um die Stadtbewohner kümmerte, und das Bildungssystem, das darauf abzielte, in naher Zukunft einen „Neuen Menschen“ hervorzubringen. Die Wiener Sozialdemokratie mit ihrer spezifischen Auslegung des Marxismus (Austromarxismus) positionierte sich zwischen Zweiter und Dritter Internationalen (Vocelka 2006 : 279). Die Revolution würde kommen, so die Annahme, aber zuvor müsste die Arbeiterschaft erst instand gesetzt werden, diese Revolution durchzuführen. Die Bedingungen für den Sozialismus sollten innerhalb des bestehenden kapitalistischen Systems geschaffen werden. „Revolution durch Reform“ lautete der Leitspruch. Kultur und Bildung sollten dabei die zentrale Rolle spielen. Auch die Planung der Gemeindebauten folgte, zumindest teilweise, der austromarxistischen Logik. In den vielfältigen kommunalen Einrichtungen, die sich in den Höfen befanden (Mütter- und Elternberatungsstellen, Theater, Büchereien, sanitäre Einrichtungen, Ärztezentren, Kindergärten, etc.) sollte sich ein kollektives Bewusstsein herausbilden (Vocelka 2006 : 285). Dem austromarxistischen Programm inhärent war ein stark ausgeprägter Paternalismus: Dem uninformierten und ungebildeten Arbeiter musste erst Expertenwissen zugeführt werden (Blau 1999 : 42). Dieses Expertenwissen sollte dabei helfen, die von den Austromarxisten kritisierte Volkskultur mit ihren „irrationalen“ Elementen in eine Arbeiterkultur zu verwandeln. Die Haltung gegenüber Frauen war dabei ambivalent (Vocelka 2006 : 281 f.), manchmal progressiv (etwa bei der Forderung nach Legalisierung von Abtreibungen), oft allerdings sehr konservativ, was auch in der Konzeption der Gemeindebauten zum Ausdruck kam. Zwar erleichterte die moderne Gestaltung der Küchen und die Einrichtung von zentralen Waschküchen die Hausarbeit, gleichzeitig wurde diese Arbeit aber nun stärker als zuvor ausschließlich ihnen zugeschrieben (Pirhofer / Sieder 1982 : 355f.). Außerdem wurde ein enormer Druck auf Frauen aufgebaut, den Haushalt ordentlich zu führen und sich gemäß den strengen sozialmedizinischen Vorgaben des Roten Wiens um den Nachwuchs zu kümmern, der einst den Sozialismus herbeiführen sollte. Die Reformen zur Verbesserung der Lebensbedingungen richteten sich vor allem an den Arbeiter-Mann, die Frauen wurden in diesen Bestrebungen häufig ignoriert. Der austromarxistische Cheftheoretiker und langjähriger Führer der österreichischen Sozialdemokratie Otto Bauer bringt diese Haltung in einer Rede aus dem Jahr 1928 besonders gut zum Ausdruck:
Stellen Sie sich die Geschichte einer Arbeiterfamilie, (...) einer durchschnittlichen Wiener Wohnung vor, wie sie das Privatkapital gebaut hat und wie es vor dem Krieg gewesen ist (...). In den ersten Jahren war diese Wohnung mit kleinen Kindern gefüllt, die nacheinander kamen. Stellen Sie sich eine Wohnung mit Zimmer und Küche, bestenfalls Zimmer, Küche, Kabinett vor, und die nicht allein, sondern noch Bettgeher drin und dazu noch zwei oder drei kleine Kinder!
Und sagen Sie mir, ob der Arbeiter, der nach seiner Arbeit nach Hause kommt, irgendwann und irgendwie die Möglichkeit hat, je auch nur eine Minute allein zu sein, auch nur eine Minute Ruhe zu haben (...) je einmal etwas lesen zu können, und wenn es nur eine Zeitung wäre. Das ist ganz unmöglich. (...) Wenn man acht Stunden lang gearbeitet hat und müde ist, und nach Hause kommt und die Kinder schreien und Wäsche gewaschen wird, und noch der Bettgeher da ist, das ist nicht auszuhalten (...). Da gibt’s nur eines: ins Wirtshaus gehen!“ (Pirhofer / Sieder 1982 : 335).
II.5. Attacken auf das Rote Wien
Die längste geschlossene Wohnhausanlage der Welt
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Das Rote Wien, das in den 20er-Jahren Verbesserungen für einen großen Teil der zuvor marginalisierten Bevölkerung brachte, von denen andere Städte nur träumen konnten, wurde Ziel harscher Attacken. Von linker Seite kritisierte man die „Verkleinbürgerlichung“ der Arbeiterschaft, die die Wiener Sozialdemokraten angeblich vorantrieben, indem sie die Arbeiter-Kleinfamilie zur Norm erhoben (Blau 1999 : 7). Avantgardistische Architekten aus dem In- und Ausland bemängelten mit Blick auf das „Neue Bauen“ in Deutschland die vermeintlich rückschrittliche Architektur des Roten Wiens und die altmodische, arbeitsintensive Fertigungsweise. Aggressive Fundamentalkritik kam verständlicherweise aus dem (radikal) konservativen Lager, das Österreich seit 1920 auf Bundesebene regierte. Feindbild Nummer 1 war Finanzstadtrat Hugo Breitner. Seine Politik wurde für die wirtschaftliche Misere der Republik verantwortlich gemacht, eine Ansicht, die auch die französischen Reisenden teilten: Die großteils „überflüssigen“ sozialen Leistungen, finanziert vom Bürgertum „à bout de souffle“ (Tharaud 1934 : 123-124), würden der Wirtschaft Geld entziehen und für steigende Arbeitslosigkeit sorgen. Der Kopf dieses „Asiaten“ Hugo Breitner solle im Sand rollen, meinte der christlich-soziale Politiker Ernst Rüdiger Starhemberg 1930 (Pasteur 2011 : 207). Auch die Gemeindebauten selbst waren Zielscheibe der konservativen Angriffe. Die „Roten Festungen“ seien strategisch gelegen, sogar Schießscharten habe man eingebaut – damit waren die kleinen Toilettenfenster gemeint (Blau 1999 : 242). Der „Luxus“ für die Arbeiterschaft erschien vielen als nicht hinnehmbar. Noch einmal die Brüder Tharaud: „Et dans je ne sais plus quel quartier, un bain public, tout de marbre et de cuivre, d’une telle somptuosité qu’on n’osait plus, ces derniers temps, le montrer aux visiteurs.“ (Tharaud 1934 : 103).
Das radikal konservative Lager rächte sich im Februar 1934 in einem kurzen Bürgerkrieg am Roten Wien. Die Austrofaschisten bemächtigten sich der Stadt und beendeten das fünfzehn Jahre andauernde Großexperiment. Aber das Erbe des sozialdemokratischen Wohnbaus blieb bestehen. Es bildete nach dem Zweiten Weltkrieg (in einem deutlich konsensualeren politischen Klima) die Basis für den weiteren Ausbau des kommunalen Wiener Wohnbaus.
III. Bibliographie
Blau, Eve (1999) : The Architecture of Red Vienna, 1919-1934. Cambridge : MIT Press.
Csendes, Peter / Opll, Ferdinand (2006) : Wien von 1790 bis zur Gegenwart. Wien.
Eigner, Peter / Matis, Herbert / Resch, Andreas (1999) : Sozialer Wohnbau in Wien. Eine historische Bestandsaufnahme, in : Verein für Geschichte der Stadt Wien (Hg.), Jahrbuch 1999, S. 49-100. Onlineressource: http://www.demokratiezentrum.org/fileadmin/media/pdf/matis_wohnbau.pdf (abgerufen am 12.6.2016), S. 1-40.
Filippi, Benoît / Tutin, Christian (2011) : "Logement social et marchés du logement – Une perspective européenne", in : Houard, Noémie (éd.) : Loger l’Europe. Le logement social dans tout ses États. Paris : La documentation Française, S. 185-206.
Pasteur, Paul (2011) : Histoire de l’Autriche. De l’empire multinational à la nation autrichienne (XVIIIe-XXe siècles). Paris : Armand Colin.
Pasteur, Paul (2003) : Les pratiques politiques et militantes de la social-démocratie autrichienne, 1888 – 1934. Paris : Belin, Europes centrales.
Pirhofer, Gottfried / Sieder, Reinhard (1982) : "Zur Konstitution der Arbeiterfamilie im Roten Wien: Familienpolitik, Kulturreform, Alltag und Ästhetik", in : Mitterauer, Michael / Sieder, Reinhard (Hrsg.) : Historische Familienforschung. Frankfurt : Suhrkamp, S. 326-368.
Stébé, Jean-Marc (2011) : Le logement social en France : 1789 à nos jours. Paris : PUF. 5eme édition.
Tharaud, Jérôme et Jean (1934) : Vienne la Rouge. Paris : Plon.
Vocelka, Karl (2006) : Geschichte Österreichs. Kultur, Gesellschaft, Politik. München. 4eme édition.
Wasserman, Janek (2014) : Black Vienna. The Radical Right in the Red City, 1918-1938. Ithaca, NY and London : Cornell University Press.
Notes
[1] In der Lebensqualität-Studie des Beratungsunternehmens Mercer landete Wien 2016 zum siebenten Mal in Folge auf Platz 1. Vgl.: Matzenberger, Michael (2016) : "Studie zur Lebensqualität: Wien ist vom Spitzenplatz nicht zu verdrängen", derstandard.at (23.2.2016). (http://derstandard.at/2000031631016/Studie-zu-Lebensqualitaet-Wien-ist-vom-Spitzenplatz-nicht-zu-verdraengen [abgerufen am 12.5.2016]).
[2] Dass sich Vermieter oft nicht an diese gesetzlichen Obergrenzen halten, steht auf einem anderen Blatt. Vgl.: Putschögl, Martin (2014) : "AK: Wiener Altbaumieten sind zu hoch.", derstandard.at (26.6.2014). (http://derstandard.at/2000002296305/AK-Wiener-Altbaumieten-sind-zu-hoch [abgerufen am 12.5.2016]).
[3] Segal, Jérôme (2011) : "Vienne le paradis du logement social", Le petit flambeau. L’Autriche vue par un universitaire français (3.3.2011). (https://jsegalavienne.wordpress.com/2011/03/03/vienne-le-paradis-du-logement-social/ [abgerufen am 12.5.2016]).
[4] Siehe z.B. Oberhuber, Nadine (2015) : "Billige Grundstücke, stupid!", Zeit Online (3.8.2015) (http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-07/sozialer-wohnungsbau-grossstadt-mieten-kommunale-wohnungen [abgerufen am 12.5.2016]); Knaebel, Rachel (2015) : "Pourquoi Anne Hidalgo devrait s’inspirer de Vienne, l’une des capitales les moins chères d’Europe.", www.bastamag.net (22.6.2015) (http://www.bastamag.net/Encadrement-des-loyers-pourquoi-Anne-Hidalgo-ferait-bien-de-visiter-Vienne-l [abgerufen am 12.5.2016]).
[5] Ursprünglich ein Kampfbegriff des politischen Gegners ist die Bezeichnung heute durchwegs positiv konnotiert. (Vgl. Wasserman 2014 : 2f.)
[6] Tatsächlich ist nicht klar, ob beide Brüder nach Wien reisten, oder nur einer. Im Buch ist stets von einem Reisenden in Einzahl die Rede, wobei dieser nicht namentlich genannt wird.
[7] Vgl.: Eigner / Matis / Resch 1999 : 8ff.
[8] Vor dem Krieg hatten 921 von 1000 neu errichteten Wohnungen über kein Fließwasser verfügt. (Vgl.: Pasteur 2003 : 295.)
[9] Bettgeher, in Deutschland auch Schlafgänger, waren Personen, die gegen ein Entgelt stundenweise eine Schlafstelle in einer Wohnung mieteten.
[10] Im Jahr 1927 entfielen „auf die 527.731 billigsten Wohnungen und Geschäftslokale (rund 28 Prozent aller Mietobjekte) nur 23 Prozent des Wohnbausteueraufkommens. Hingegen entrichteten die 3.470 (0,5 Prozent) teuersten Mietobjekte 45 Prozent.“ (Eigner / Matis / Resch 1999 : 10).
Pour citer cette ressource :
Roman Kaiser-Mühlecker, "Das Erbe des Roten Wiens: Licht, Luft und Sonne für die Arbeiterschaft", La Clé des Langues [en ligne], Lyon, ENS de LYON/DGESCO (ISSN 2107-7029), juin 2016. Consulté le 05/11/2024. URL: https://cle.ens-lyon.fr/allemand/civilisation/das-erbe-des-roten-wiens-licht-luft-und-sonne-fyr-die-arbeiterschaft