Mode d'emploi, Saison 3
Rencontre
Hartmut Rosa über die mobilen Gesellschaften
das Interview sehen (Transkription vorhanden)
Cécilia Fernandez: In Ihrem Werk [Beschleunigung, Suhrkamp], das 2005 erschienen ist, entwickeln Sie das Konzept der Beschleunigung, um die moderne Veränderung der Zeitstrukturen zu bezeichnen. Könnten Sie uns dieses Konzept näher bringen?
Hartmut Rosa: Die Ausgangsfrage des Buches und auch meiner Arbeit seit vielen Jahren ist eigentlich ein ganz einfaches Rätsel, das jeder am eigenen Leib erfährt, nämlich die Beobachtung, dass die Moderne eigentlich eine sensationelle Geschichte des Zeitsparens ist, weil fast alleTechnologien, die wir erfinden, dienen dem Einsparen von Zeitressourcen, so dass wir ja in der Tat spektakuläre Erfolge erzielt haben im Einsparen von Zeit, im Transportwesen, aber auch im Kommunikationswesen oder auch in der Produktion übrigens, die industrielle Revolution und die gegenwärtige digitale Revolution dienen dem Einsparen von Zeitressourcen, so dass man sagen kann, Moderne ist schon mal auf der technischen Seite eine Beschleunigungsgeschichte. Aber die spannende Frage ist : Wo geht die Zeit eigentlich hin, weil wir gleichzeitig sagen können, die Moderne ist auch die Geschichte der immer knapper werdenden Zeit.
Les textes
Heimat im Zeitalter der Globalisierung
den Text von Hartmut Rosa lesen
Als Menschen fühlen wir uns auf wechselnde Weise mit der Welt verbunden. Manchmal haben wir das Gefühl, die Dinge und Menschen, die uns umgeben, seien uns vertraut, sie ‘antworten’ auf unsere Empfindungen und Bedürfnisse, und wir sind mit ihnen auf vielfältige Weise verknüpft: Durch geteilte Erfahrungen und Geschichten und durch die Rollen, die wir in ihrem und sie in unserem Leben spielen. Dadurch ergibt sich ein Gefühl der wechselseitigen Anteilnahme: Die Menschen und Dinge, der Raum um uns herum sind uns nicht gleichgültig, wir fühlen uns für sie mitverantwortlich und ihre Bewegungen und Veränderungen sind bedeutsam für unser eigenes Leben. Sie scheinen uns zu antworten und zu tragen.
Haben die Orakel uns etwas zu sagen?
–
den Text von Katrin Solhdju lesen
Der Vergleich mit antiken Orakeln und Hellsehern liegt in Bezug auf den HD-Test [Huntington's disease; C.F.] und allgemeiner mit Blick auf Techniken präsymptomatischer Diagnostik auf der Hand. Nicht nur die Massenmedien bedienen sich zur Beschreibung und Analyse genetischen Zukunftswissens dieser Topoi, sie tauchen auch in der Fachliteratur regelmäßig auf. Nancy Wexler etwa publizierte zwischen 1983 und 93 mit Blick auf den präsymptomatischen Gentest für die HD mindestens drei Artikel, die schon im Titel eine solche Verknüpfung herstellen: „The Gene-Oracle“, „Clairvoyance and Caution“ und „The Teresias Complex“.
En partenariat avec la
Institution incontournable de la scène culturelle à Lyon, la Villa Gillet rassemble artistes, écrivains et chercheurs du monde entier pour nourrir une réflexion publique autour des questions de notre temps à l'occasion de conférences, débats, tables rondes et lectures.
Du 17 au 30 novembre, penseurs, chercheurs, décideurs, entrepreneurs, acteurs de la vie publique et artistes iront à la rencontre du public à Lyon, Saint-Etienne, Chambéry ou Grenoble pour nous inviter à interroger le monde d'aujourd'hui en replaçant les sciences humaines au coeur du débat citoyen.
Pour citer cette ressource :
Mode d'emploi, Saison 3, La Clé des Langues [en ligne], Lyon, ENS de LYON/DGESCO (ISSN 2107-7029), décembre 2014. Consulté le 27/12/2024. URL: https://cle.ens-lyon.fr/allemand/civilisation/mode-d-emploi-saison-3