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«Abendstimmung» von G. Richter / «Der Mönch am Meer» von C.D. Friedrich

Par Julia Klarmann : Lectrice - ENS LSH
Publié par mduran02 le 30/04/2010

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Ce court article compare deux tableaux de deux célèbres peintres allemands, ((Abendstimmung)) de Gerhard Richter (1932) et ((Der Mönch am Meer)) de Caspar David Friedrich (1774- 1840). Si les deux tableaux sont très proches par le choix du motif (une vue sur un paysage de bord de mer qui semble s'étendre à l'infini), celui de Richter enlève tout personnage humain pour se concentrer sur une atmosphère, alors qu'à travers la figure du moine le tableau de Friedrich vise à dépeindre l'expérience humaine du divin dans la nature.

Motivisch kommt die Abendstimmmung dem Gemälde Der Mönch am Meer (1808-10) von Friedrich sehr nahe.

Es ist auch der ausgeprägt stimmungshafte Moment bei beiden Künstlern, der den Vergleich außerdem sehr eingängig macht. Beide Bilder geben im Querformat den Blick auf eine Küsten- beziehungsweise Meereslandschaft frei, wobei die Himmelsfläche jeweils etwa vier Fünftel des Formats einnimmt. In beiden Gemälden wirkt die Landschaft unendlich, da das Auge des Betrachters die Horizontlinie über den Bildrand hinaus verlängert.

Den Großteil der Fläche nimmt der düster graue Wolkenhimmel ein, der sich nach oben hin lichtet und den Blick durch die sich auflockernde Wolkenwand auf eine helle Himmelszone freigibt.

Durch den tiefliegenden Horizont und den Gegensatz von hellem Strand und dunklem Wasser erzeugt Friedrich eine besondere Raumerfahrung, die Richter in seiner Abendstimmung ebenfalls aufgreift. Beide Gemälde leben von der unendlichen Weite des Himmels, dem Kontrast von dunklem Strand und lichter Himmelspartie, der klaren Trennung der verschiedenen Zonen sowie der tiefen Horizontlinie.

Ein wichtiger Unterschied besteht zu Friedrichs Gemälde vor allem durch die Gestalt des Mönchs, die etwas links der Bildmitte an der Küste steht. Mit der rechten Hand am Kinn blickt der mit einer braunen Kutte bekleidete Mönch nachdenklich auf das offene Meer. Im Gegensatz dazu gibt es im Gemälde von Richter keine Identifikationsfigur für den Betrachter. Das Werk konzentriert sich ausschließlich auf die menschenleere Naturansicht.

Friedrich zieht durch seine in seinem Werk immer wiederkehrende Rückenfigur den Beobachter ins Bild und lässt ihn das Erlebnis der Unendlichkeit und der intensiven Naturbetrachtung nachempfinden. Das Meer wird zum Sinnbild von Unendlichkeit und der Sehnsucht des Menschen nach Transzendenz (Kasper, 2003, S. 82). Es geht Friedrich also nicht bloß um die Naturansicht, sondern vielmehr um die Erfahrung des Göttlichen in der Natur und das Streben des Menschen nach Erkenntnis, Gott und dem Jenseits. Die Betonung des Atmosphärischen ist bei den Romantikern mit einer metaphorischen Überhöhung der Landschaft verbunden.

Richter hingegen verzichtet auf Symbolik und verbannt die menschliche Figur aus der Landschaft. Er zeigt uns eine betont idyllische und friedliche Seelandschaft in warmer Abendstimmung. Der Zeitpunkt des Motivs scheint genau gewählt: Die Sonne ist bereits hinter den Wolken verschwunden, färbt den Himmel aber noch goldgelb. Dieser Augenblick ermöglicht Richter eine differenzierte Darstellung der Farb- und Lichtverhältnisse und die Kontrastierung von dunkler Erde und lichtem Himmel. Es geht ihm also in erster Linie um das Stimmungsvolle und Atmosphärische in der Landschaft.

 

Pour citer cette ressource :

Julia Klarmann, Abendstimmung von G. Richter / Der Mönch am Meer von C.D. Friedrich, La Clé des Langues [en ligne], Lyon, ENS de LYON/DGESCO (ISSN 2107-7029), avril 2010. Consulté le 20/11/2024. URL: https://cle.ens-lyon.fr/allemand/arts/peinture-et-sculpture/abendstimmung-von-g-richter-der-monch-am-meer-von-c-d-friedrich