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16. September 2022 - Wie tief steckt Deutschland in der Krise?

Publié par Cécilia Fernandez le 16/09/2022

Energie in Deutschland – in täglich aktualisierten Grafiken

Corinna Zander, Julia Bellan und Jens Giesel (FAZ, täglich aktualisiert)

Steigende Preise für Strom, Gas und Benzin, gedrosselte Gaslieferungen aus Russland und Unsicherheit hinsichtlich einer ausreichenden Gasversorgung im Winter. Welche Auswirkungen der Ukrainekrieg auf die Energieversorgung in Deutschland hat, sehen Sie hier in täglich aktualisierten Grafiken.

Wie viel kostet Energie aktuell?

Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine kletterte der Gaspreis zeitweise auf das Doppelte, Strom wurde um ein Viertel teurer und die Preismasten der Tankstellen zeigten Rekordwerte von mehr als 2,20 Euro pro Liter Benzin an. Auch Heizöl verteuerte sich schlagartig.

Gründe für die Preisanstiege von Gas und Strom sind die erheblichen Preissprünge an den Beschaffungsmärkten, ausgelöst durch den Ukrainekrieg und die Sanktionen von Russland und der Europäischen Union. Bereits im vergangenen Winter befanden sich die Füllstände in den deutschen Gasspeichern auf einem historisch niedrigen Niveau. Durch die steigenden Gaspreise verteuern sich auch die Großhandelspreise für Strom, trotz des Wegfalls der EEG-Umlage.

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Inflationsrate steigt auf 7,9 Prozent

Harald Freiberger (Süddeutsche Zeitung, 30/08/2022)

Die Preise in Deutschland sind im August wieder stärker gestiegen. Und es kommt wahrscheinlich noch schlimmer.

Die Inflationsrate in Deutschland ist wieder am Steigen. Nachdem sie im Juni und Juli jeweils leicht gefallen war, hat sie sich im August von 7,5 auf 7,9 Prozent erhöht, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Ökonomen sehen darin ein schlechtes Vorzeichen für die kommenden Monate. "Ab September gibt es voraussichtlich einen weiteren Preisschub, gegen Jahresende könnte die Inflationsrate in der Nähe von zehn Prozent landen", sagt Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank.

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Firmen planen Preiserhöhungen – Inflation könnte weiter steigen

ptz / dpa / Reuters (Spiegel Online, 07/09/2022)

In der Lebensmittelbranche will fast jedes Unternehmen die Preise anheben: Das Ifo-Institut sieht das Risiko einer sich verschlimmernden Inflation. Und die Industrie startet schlecht ins neue Quartal.

Die wirtschaftlichen Aussichten in Deutschland sehen nicht gut aus: Lebensmittel werden immer teurer, die Industrie startet schlecht ins Quartal – und die Inflation wird wohl so schnell kein Ende nehmen. Zu dem Schluss kommt das Ifo-Institut .

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Deutschland: Kostet ein Brot bald zehn Euro?

Sabine Kinkartz (Deutsche Welle, 15/09/2022)

Viel Geld für Gas und Strom auszugeben, das ist für Bäcker nichts Neues. Die aktuellen Energiepreise sind für viele in der Branche aber nicht mehr bezahlbar.

Brot, Brötchen, Kuchen und Törtchen - "Wir sind eine klassische Handwerksbäckerei, in der vorne verkauft wird, was hinten aus dem Ofen kommt", so wirbt Tobias Plaz für seinen Betrieb im süddeutschen Eutingen, einem Dorf südwestlich von Stuttgart. Seit 1890 gibt es den Familienbetrieb, Plaz ist Bäckermeister in der vierten Generation. Im vergangenen Jahr erst hat er sein Ladengeschäft komplett umgebaut, durch eine Glasscheibe können die Kunden von der Theke aus zusehen, wie im hinteren Teil gebacken wird.

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Scholz kündigt schnelle Lösung für "Preisproblem" an

Roland Preuß (Süddeutsche Zeitung, 15/09/2022)

Expertenkommission soll im Oktober Vorschläge vorlegen, um Ausgaben für Gas zu dämpfen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Bürgern und Unternehmen baldige Maßnahmen zur Dämpfung der hohen Preise für Wärme, insbesondere für Erdgas, in Aussicht gestellt. Man habe eine Expertenkommission eingesetzt, die "schon sehr schnell, schon im Oktober, Ergebnisse erzielt", sagte Scholz am Donnerstag nach einem Treffen der konzertierten Aktion im Kanzleramt. Auf Grundlage des Expertenberichts will die Bundesregierung dann über weitere Schritte entscheiden.

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„Der Staat kann die Lasten nicht aus der Welt schaffen“

Interview von Max Haerder (WirtschaftsWoche, 16/09/2022)

Fast im Tagestakt greift die Bundesregierung zu außergewöhnlichen Maßnahmen, um die Energieversorgung des Landes zu sichern. Geht das gut? Antworten von Topökonom Clemens Fuest.

WirtschaftsWoche: Herr Fuest, die Bundesregierung könnte schon bald die Staatsbeteiligung bei Uniper aufstocken, Gashändler wurden unter Treuhänderschaft gestellt, das gleiche passierte gerade mit der deutschen Rosneft-Tochter. Übernimmt sich der Staat als Retter?
Clemens Fuest: Diese Rettungen kann der Staat sich leisten, aber wir müssen damit rechnen, dass weitere Energieversorger Hilfen brauchen. Damit der Staat sich nicht übernimmt, muss sichergestellt werden, dass die privaten Kapitalgeber, auch die Fremdkapitalgeber, an den Lasten beteiligt werden.

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