12. Januar 2021 - Sinkende Zahl der Asylanträge im Jahre 2020
Zahl der Asylanträge sinkt deutlich
dpa, sih (Die Zeit, 10/01/2021)
Im Corona-Jahr 2020 beantragten nur noch gut 100.000 Menschen Asyl in Deutschland. Horst Seehofer sieht seine Politik bestätigt. Pro Asyl kritisiert die Entwicklung.
2020 haben in Deutschland viel weniger Menschen einen Asylantrag gestellt als im Vorjahr. Nach Einschätzung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) liegt das nicht nur an der Corona-Pandemie, die Reisen und Grenzübertritte seit dem Frühjahr 2020 deutlich erschwert. "Die Zahlen sinken schon das vierte Jahr in Folge", sagte Seehofer. "Unsere Maßnahmen zur Steuerung der Migration wirken. Wir sind auf dem richtigen Weg."
103.000 Asylanträge trotz Corona im Jahr 2020
Marcel Leubecher (Die Welt, 10/01/2021)
Obwohl die internationale Mobilität infolge der Pandemie stark eingeschränkt war, blieb die Asylzuwanderung nach Deutschland relativ hoch. Die meisten Antragssteller kamen aus Syrien, gefolgt von Afghanistan, Irak und der Türkei.
Im Kampf gegen Corona wurden vielerorts Grenzen geschlossen, Flüge gestrichen, Reisen verboten und die Bewegungsfreiheit auf vielen Ebenen beschnitten. Obwohl die internationale Mobilität 2020 so stark eingeschränkt war wie seit Jahrzehnten nicht mehr, gab es weiterhin eine hohe Asylzuwanderung. Laut den jetzt veröffentlichten Asylzahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) für 2020 wurden 102.581 Erstanträge auf Asyl gestellt. Das waren 28 Prozent weniger als im Vorjahr (142.509). Insgesamt wurden 122.170 Asylanträge gestellt.
Deutlich weniger Asylanträge
dpa (Frankfurter Allgemeine, 10/01/2021)
Rund 40.000 Asylanträge weniger als im Vorjahr wurden 2020 bei den Behörden gestellt. Damit setzt sich der negative Trend fort. Bundesinnenminister Seehofer sieht eine Bestätigung seiner Politik.
Im vergangenen Jahr haben in Deutschland viel weniger Menschen einen Asylantrag gestellt als im Vorjahr. Nach Einschätzung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) liegt das nicht nur an der Corona-Pandemie, die Reisen und Grenzübertritte seit dem Frühjahr 2020 deutlich erschwert.
Jahresbilanz 2020 zu jungen Geflüchteten
Annette Kögel (Tagesspiegel, 08/01/2021)
Täglich kommen zwei Minderjährige in Berlin an. Die Eltern wollen oft über Familiennachzug folgen. Das Landesjugendamt zahlt 8500 Euro pro Kind pro Monat.
Viele Eltern und Kinder verdrücken Tränen, wenn es - vor und nach Corona - für ein paar Tage Klassenfahrt heißt, Abschied zu nehmen. Unvorstellbar, was es für ein Kind und die Eltern bedeutet, Tausende Kilometer entfernt voneinander zu leben, oft über Jahre hinweg. Nur Videotelefonate über Whatsapp bieten ihnen Nähe. So sind in Berlin im Jahr 2020 rund 500 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ohne Mutter oder Vater angekommen.
Asylzahlen
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Die nationalen Zahlen und die Unterschiede zwischen nationalen und europäischen Asylstatistiken.
Das Bundesamt veröffentlicht monatlich aktualisierte Daten zur Entwicklung der in der Bundesrepublik gestellten Asylanträge, den zehn zugangsstärksten Staatsangehörigkeiten der Antragstellenden, den vom Bundesamt getroffenen Entscheidungen über die Asylanträge sowie statistische Daten zu gestellten Übernahmeersuchen im Dublin-Verfahren. Die Statistiken geben zudem darüber Auskunft, wie sich die Daten im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren entwickelt haben.