18. November 2017 - Karl Lagerfeld schockiert mit Aussagen zur deutschen Flüchtlingspolitik
Er spricht Tacheles
Jürg Altwegg (FAZ)
14. November 2017
Mit seinen Bemerkungen über Flüchtlinge in Deutschland und die Kanzlerin hat Karl Lagerfeld in ein Wespennest gestochen. Die Empörung ist groß. Doch man sollte den Grund seiner „ungeheuerlichen“ Einlassung beachten. Ein Kommentar.
Karl Lagerfeld ist wahrscheinlich der bekannteste Deutsche, der in Frankreich lebt. Er kennt die Befindlichkeiten in beiden Ländern, und deshalb sind seine Medienauftritte manchmal ganz besonders aufschlussreich. Es ist nicht immer alles hochintelligent, was Lagerfeld so sagt. An Selbstvertrauen und Stilbewusstsein fehlt es ihm kaum je. Aber nie nimmt er ein Blatt vor den Mund. Seit Ende September allerdings geht Zar Karl leicht geknickt durch das Leben. Lagerfeld schämt sich – er schämt sich für Deutschland, und er schämt sich für sich selbst. Der Grund seiner Scham ist die deutsche Schande: der Einzug der AfD ins Parlament.
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Karl Lagerfeld nennt Flüchtlinge "Feinde" der Juden
ala/dpa (Spiegel Online)
13. November 2017
Karl Lagerfeld hat Flüchtlinge in Deutschland als "die schlimmsten Feinde" der Juden bezeichnet. Kanzlerin Merkel habe zu viele Muslime ins Land gelassen, meint der Modemacher. Französische Zuschauer sind empört.
Bei der Dramaturgie zeigte sich Karl Lagerfeld gewohnt professionell: Kaum waren die Kameras des französischen Senders C8 auf ihn gerichtet, kündigte er vollmundig an, er werde "etwas Schreckliches" sagen.
"Selbst wenn Jahrzehnte dazwischenliegen, kann man nicht Millionen Juden töten und später dann Millionen ihrer schlimmsten Feinde holen", sprach Lagerfeld. Dabei habe Merkel es eigentlich "gar nicht nötig gehabt", noch mehr Flüchtlinge aufzunehmen, nachdem schon Millionen gut integrierter Migranten im Land lebten, betonte der 84-jährige Modedirektor von Chanel. Offenbar habe sie aber ihr "Image als Rabenmutter" aus der Griechenlandkrise verbessern wollen, vermutete er.
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Lagerfeld wegen Aussage zur Flüchtlingspolitik in der Kritik
dpa/AFP/lot/sks (Süddeutsche Zeitung)
14. November 2017
In einer französischen TV-Sendung hat Karl Lagerfeld die deutsche Flüchtlingspolitik kritisiert und Flüchtlinge als "die schlimmsten Feinde" der Juden bezeichnet.
Es ist nicht die erste Äußerung des Modedesigners, die für Empörung sorgt.
Karl Lagerfeld ist bekannt dafür, sein Publikum immer mal wieder sprachlos zu machen: sprachlos vor Begeisterung, wenn er seine Modekreationen vorstellt, aber auch sprachlos vor Empörung, angesichts mancher hastig formulierter Äußerungen. Jetzt hat der deutsche Designer mit Kritik an der Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel für Aufregung gesorgt - über die Grenzen seiner Wahlheimat Frankreich hinaus. In einer TV-Show des französischen Senders C8 bezeichnete er Flüchtlinge in Deutschland als "die schlimmsten Feinde" der Juden.
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Karl Lagerfeld: Eklat im französischen Fernsehen
tla/pl (DW)
14. November 2017
Bei der Entscheidung, 2015 rund eine Million Flüchtlinge ins Land zu lassen, sei bei Bundeskanzlerin Angela Merkel "plötzlich die Pastorentochter hervorgekommen", sagte der Modeschöpfer in der Sendung "Salut les Terriens" des Senders C8. Auf die Frage des Gastgebers, ob diese Entscheidung vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs und Deutschlands Rolle in der Griechenland-Krise als Image-Pflege zu sehen sei, bejahte Lagerfeld und kündigte an, nun etwas Schreckliches zu sagen: "Man kann nicht Millionen Juden töten und, auch wenn Jahrzehnte dazwischen liegen, später Millionen ihrer schlimmsten Feinde ins Land holen."
Pour citer cette ressource :
18. November 2017 - Karl Lagerfeld schockiert mit Aussagen zur deutschen Flüchtlingspolitik, La Clé des Langues [en ligne], Lyon, ENS de LYON/DGESCO (ISSN 2107-7029), novembre 2017. Consulté le 23/11/2024. URL: https://cle.ens-lyon.fr/allemand/revue-de-presse/archives-revue-de-presse-2017/18-november-2017-karl-lagerfeld-schockiert-mit-aussagen-zur-deutschen-fluchtlingspolitik