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25. April 2016 - Obamas letzter Staatsbesuch in Deutschland

Publié par cferna02 le 29/04/2016

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Obama in Hannover: Ein großer Besuch
Florian Gathmann und Florian Harms (Spiegel Online)

25. April 2016

Für 24 Stunden brachte Barack Obama die Weltpolitik nach Hannover. Was waren die entscheidenden Momente, was bleibt von dem Besuch des US-Präsidenten? Die Bilanz.

Den Maschsee hat Barack Obama nicht gewürdigt bei seinen Auftritten in Hannover. Wäre auch ein bisschen viel verlangt gewesen. Ansonsten lobte und pries er aber so ziemlich alles, was ins schöne amerikanische Deutschland-Klischee passt: deutsche Technik, deutsche Führungskraft, deutsches Bier, deutsche Wurst. Der Terminplan des US-Präsidenten war dabei vollgepackt. Merkel treffen, Messe eröffnen, Messe mit Merkel besuchen, gemeinsam mit Merkel weitere europäische Regierungschefs und Präsidenten treffen.

Nun ist Air Force One wieder abgehoben. Zeit für eine kurze Bilanz der Obama-Visite. Was war der Höhepunkt? Welche Szenen wirken nach? Und was bleibt von dem Besuch?

Den eindrucksvollsten Moment:

...lieferte Obama allein. Natürlich, das kann er. Kurz vor 12 Uhr am Montagvormittag in einem kleinen Saal der Messe Hannover, im Publikum viele Schüler und Studenten. Der Gast hat erst wenige Minuten geredet, als er diesen Satz sagt: "Die USA brauchen ein starkes, wohlhabendes und geeintes Europa." Kurzer Blick auf den Teleprompter, und dann, begleitet von der typischen Obama'schen linken Handkante: "Ihr habt so viel erreicht." Beschwörender Blick. "Die EU ist eine der größten politischen und wirtschaftlichen Errungenschaften der modernen Zeit. Glaubt an euch, stärkt die EU!"

 
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Obama in Hannover: Mehr als nur ein Abschiedsbesuch
Lars Langenau  (SZ)
24. April 2016

Der US-Präsident wirbt für TTIP, lobt die Kanzlerin und umschmeichelt die Hannoveraner. Die Stadt ist ein passender Schauplatz für seinen letzten Staatsbesuch in Deutschland.

Vor acht Jahren trat Barack Obama, damals Bewerber um das Amt des US-Präsidenten, vor der Siegessäule in Berlin auf. Es war Sommer, Hunderttausende jubelten ihm zu. Man hat die Bilder vor Augen, an diesem typischen Apriltag in Hannover. Ein paar Hhundert Menschen stehen an den Absperrungen zu den Herrenhäuser Gärten, aber sie sind so weit entfernt, dass kein Augenkontakt zum US-Präsidenten möglich ist. Die Schaulustigen harren aus, während sich Sonnenschein, Schnee- und Hagelschauer abwechseln. Immerhin einen Blick auf The Beast, den Cadillac des Präsidenten, können sie gegen 18 Uhr erhaschen, als die Entourage vom Schloss zum Kuppelsaal jagt. Das war's aber auch.

Barack Obama ist am Sonntag zu seinem fünften und wohl letzten Besuch in Deutschland eingetroffen. Der führt ihn nicht etwa in die Metropole Berlin, sondern ins ziemlich dröge Hannover. Bislang wusste man noch nicht einmal, dass der Flughafen Langenhagen genug Platz für die Air Force One hat. Warum nur Hannover?

Natürlich, es gibt einen Anlass. Obama eröffnet hier am Sonntagabend die Hannover Messe. Am Montagmorgen will er sich mit einer riesigen amerikanischen Delegation über den Stand des Maschinenbaus und der Elektrotechnik informieren. Zum ersten Mal in der 70-jährigen Geschichte der Hannover Messe sind die USA Partnerland der weltgrößten Industrieschau.

Und doch passt diese Stadt auch jenseits der Messe ganz gut zu Obamas Präsidentschaft, die in ihrer weltpolitischen Zurückhaltung ja oft wie Hannover war: irgendwie bieder und provinziell.

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Obamas Anti-Angst-Rede
Lars Langenau (SZ)
25. April 2016

IS-Terror, Flüchtlinge, Gleichheit, Einheit. US-Präsident Obama hält in Hannover eine große Rede und erinnert die Europäer daran, woher sie kommen.

Spätestens seit gestern scheint der Präsident vorrangig zum Scherzen aufgelegt. Ein Witzchen folgt dem nächsten und man fragt sich schon, wen die Amerikaner da eigentlich noch neun Monate an ihrer Spitze haben. Zunächst macht da also ein ausgesprochen gut aufgelegter Barack Obama in seiner als Grundsatzrede angekündigten Ansprache auf der Hannover Messe die Merkel-Raute und grinst breit. Dann dankt er dem deutschen Volk für seinen Empfang vor der Berliner Siegessäule vor acht Jahren, noch bevor er Präsident wurde, erinnert an herzliche Empfänge auch für seine Frau und seine Kinder, lobt das deutsche Bier und Weißwürste.

Und dann sagt er auch noch: "Ich bin noch nie beim Oktoberfest in Deutschland gewesen, das heißt: Ich muss noch mal wiederkommen. Wahrscheinlich macht es mehr Spaß, wenn ich kein Präsident mehr bin." Kann ja lustig werden, diese Rede, denkt man da noch. Doch plötzlich wandelt sich sein Gesichtsausdruck. Obama wird ernst, stellt rhetorische Fragen und seziert nach und nach die Problemfelder der Welt. Was folgt, ist eine gut inszenierte, emotional mitreißende, ja, eine große Rede.

Zunächst fragt er ins Publikum, ob es irgendeinen Punkt in der Geschichte gebe, an dem sie leben wollten? Dann legt er dar, dass es - trotz des existierenden Leids - nie eine bessere Welt gegeben habe, als die, in der wir leben. Und diese sollten wir erhalten, bewahren, schützen. "Wir sollten Vertrauen in uns haben." Doch gefährliche Mächte bedrohten unsere Gesellschaft, sie würden versuchen, uns in eine schlechtere Vergangenheit zu zerren. So bedrohe der Terrorismus uns alle, mache uns ängstlich.

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"Die Welt braucht nicht noch mehr Mauern"
(FAZ)
25. April 2016

In Hannover appelliert Barack Obama an das historische Bewusstsein der Deutschen und Europäer. Als Kämpfer für die Freiheit müssten sie die Gefahr der Ausgrenzung und des Rassismus bannen.

Der amerikanische Präsident Barack Obama hat in seiner Rede auf der Hannover Messe Europa und die Nato dazu aufgefordert, sich mehr für die von Bürgerkriegen erschütterten Staaten wie Syrien und Irak zu engagieren. „Europa und die Nato können noch mehr tun“, sagte Obama. „Wir brauchen noch mehr wirtschaftliche Hilfe für Irak, damit der Extremismus bekämpft werden kann.“  Europa müsse gemeinsam mit den Vereinigten Staaten und seinen Nachbarländern mehr in moderne Verteidigungsstrategien investieren.

„Bundeskanzlerin Angela Merkel hat deutlich gemacht, dass wir unseren Mitmenschen nicht den Rücken kehren dürfen, den Menschen, die unsere Hilfe brauchen“, lobte Obama Merkels Haltung in der Flüchtlingskrise. „In Deutschland mehr als irgendwo sonst haben wir erfahren, dass die Welt nicht noch mehr Mauern braucht“, appellierte der Präsident an das historische Gewissen der Deutschen. Die europäischen Staaten können sich auf den amerikanischen Partner verlassen, der „Schulter an Schulter“ an ihrer Seite stehe, sagte Obama und schloss: „Denn ein vereintes Europa, früher ein Traum weniger, ist jetzt eine Hoffnung der Vielen und eine Notwendigkeit für uns alle.“

Viel Applaus bekam Barack Obama für seine Gedanken zur Demokratie. „Die Welt hängt ab von einem demokratischen Europa“, so der amerikanische Präsident. „Wir müssen die gemeinsamen Werte, die die Basis unserer Stärke sind, Wichtigkeit verleihen.“ Zwar erscheine die Demokratie manchmal als sehr langsam - das wisse er selbst aus seiner mühsamen Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Kongress - doch sie sei die effektivste Regierungsform, um die Menschheit wirklich voranzubringen. Europa - die Deutschen, Franzosen, Dänen „und selbst die Briten“, so der Präsident - dürften nicht vergessen, dass sie die Kämpfer für die Freiheit waren und sind.

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G5-Gipfel: USA und Europäer wollen gemeinsam Lybien stabilisieren
Benedikt Voigt und Robert Klages (Der Tagesspiegel)
25. April 2016
Ein Messerundgang, eine Rede und ein Mini-Gipfel mit Merkel, Cameron, Hollande und Renzi: Barack Obama ist zum letzten Mal als US-Präsident in Deutschland. Alles zum Besuch im Newsblog.

Das steht heute in Hannover auf dem Programm: Ab 9 Uhr besucht Barack Obama mit Angela Merkel die Messe in Hannover, deren Gastland in diesem Jahr die USA sind. Gegen 11.30 Uhr will er dort eine Rede halten, die als zentraler Programmpunkt eingestuft wird. Vor dem Abflug des US-Präsidenten kommen Merkel und Obama am Nachmittag gegen 14 Uhr in Schloss Herrenhausen in Hannover mit dem britischen Premier Cameron, Frankreichs Staatschef Hollande und dem italienischen Regierungschef Renzi zusammen. Dabei soll es um weltpolitische Fragen und Konflikte wie in Syrien und der Ukraine gehen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Obamas Besuch finden Sie hier.

+++ Sigmar Gabriel: USA und Europa bei Freihandelsabkommen weit auseinander: Die USA und Europa liegen bei den Verhandlungen für das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP nach Ansicht von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel noch weit auseinander. "Wir sollten keinen Zweifel daran lassen: es gibt noch viel zu tun", sagte der SPD-Politiker am Montag auf der Hannover Messe. Gerade beim umstrittenen Thema der gegenseitigen Öffnung von Märkten für Unternehmen habe sich "noch keine gemeinsame Überzeugung entwickelt".

Im Interesse deutscher und europäischer Firmen, die in die USA exportieren wollen, sei dies aber unbedingt notwendig, damit diese keine Nachteile hätten. "Freihandel macht nur Sinn, wenn die Märkte auch zugänglich sind." Gabriel erneuerte seine Ablehnung privater Schiedsgerichten, die nach den Vorstellungen der TTIP-Befürworter bei Konflikten eingreifen sollen.

Hier seien die Vereinbarungen im kürzlich mit Kanada geschlossenen Freihandelsabkommen richtungweisend, sagte der SPD-Chef und Vizekanzler: "Statt privater Schiedsgerichte gibt es in diesem Fall einen echten Handelsgerichtshof, der öffentlich tagt, beim dem Berufsrichter entscheiden, und es gibt eine Instanz für Revisionen. Ich finde, das ist ein riesiger Fortschritt. Von diesem Niveau werden wir bei anderen Freihandelsabkommen nicht mehr runtergehen."

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Pour citer cette ressource :

25. April 2016 - Obamas letzter Staatsbesuch in Deutschland, La Clé des Langues [en ligne], Lyon, ENS de LYON/DGESCO (ISSN 2107-7029), avril 2016. Consulté le 06/12/2024. URL: https://cle.ens-lyon.fr/allemand/revue-de-presse/archives-revue-de-presse-2016/25-april-2016-obamas-letzter-staatsbesuch-in-deutschland-