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19. Januar 2024 - Bauernproteste in Deutschland : Wut und Spaltung

Publié par Cécilia Fernandez le 19/01/2024

Deutschland - ein Land in Wut

Sabine Kinkartz und Ralf Bosen (Deutsche Welle, 11/01/2024)

Wütende Bauern, streikende Lokführer, die Regierung von Olaf Scholz in der Defensive und die in Teilen rechtsextreme AfD im Aufwind. Was ist los in Deutschland 2024?

Es ist noch nicht so lange her, da gewann die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Bundestagswahl, indem sie vor allem eins tat: Nichts. "Sie kennen mich", lautete ihr Wahlkampfslogan, auf Plakaten wurden ihre Hände gezeigt, die eine Raute bildeten. Diese Geste hatte für Merkel etwas Meditatives. Sie helfe ihr, Abstand zu ihrem Gegenüber zu halten, sagte sie einmal. 

Irgendwann wurde aus der Raute auch ein politisches Symbol. Es stand für das Versprechen an die Wähler, dass sich an ihrem Leben in Wohlstand und Frieden nichts ändern würde und die Bürger nichts zu befürchten hätten. Aus der heutigen Perspektive ein Trugschluss. Doch die Vergangenheit hat die Deutschen geprägt. 

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«Das System ist krank»: Deutschlands Bauern kämpfen für ihre Rechte, rebellieren gegen die Politik und finden immer mehr Mitstreiter

Alexander Kissler (Neue Zürcher Zeitung, 14/01/2024)

Der Protest der Landwirte greift auf andere Berufsgruppen über. Der Unmut über die Berliner Ampelregierung wächst. Wo soll das enden? Zu Besuch bei wütenden Bauern in den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt

Deutschland ist ein Wintermärchen in diesen Tagen. Die Bäume am Wegesrand tragen ein vereistes Kleid, deuten mit überzuckerten Ästen auf Teiche und Tümpel, deren starre Oberfläche nahtlos in den nebligen Horizont übergeht. Gänse schnattern in der Kälte, fliegen matt empor.

Hier, nordwestlich von Berlin, im Havelland des Theodor Fontane, zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt, scheint das Leben auf gewohnte Weise stillzustehen. Doch etwas stimmt nicht. An den Ortsschildern – ob in Berge, Pessin oder Friesack – baumeln paarweise Schuhe, mal aus Gummi, mal aus Leder. Mit schwarzem Stift sind Kreuze aufgezeichnet. Denn auch im Havelland sind die Bauern wütend und wissen nicht, wohin mit ihrem Zorn.

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„Wir schaffen es nicht eine vernünftige und professionelle Landwirtschaft zu führen“

Interview von Anabel Schröter (WirtschaftsWoche, 14/01/2024)

Blockierte Straßen und Sternfahrten: Bauern demonstrieren gegen die Politik der Bundesregierung. Nun endet die Aktionswoche mit einem Protest in Berlin. Im Interview erklärt ein Landwirt, wie er die Proteste wahrnimmt.

WirtschaftsWoche: Herr Schulte, Sie haben sich an den Bauernprotesten beteiligt. Was bewegte Sie dazu auf die Straße zu gehen?
Jörn Schulte: Ich halte an der Position des Deutschen Bauernverbands fest: Alle Kürzungen der Agar-Subventionen müssen weg. Es kann nicht sein, dass ein Großteil der Einsparungen auf eine Berufsgruppe fällt. Der Druck unserer Seite hat bereits etwas bewirkt. Nun muss auch das Auslaufen der Dieselrückvergütung gekippt werden. Sie läuft zwar nicht mehr wie anfänglich geplant jetzt direkt aus, sondern schrittweise bis 2026.

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Bauernproteste: Warum die Bauern so wütend sind

Amy Walker (Münchner Merkur, 18/01/2024)

Berlin – Die Landwirte in Deutschland haben eine Woche lang landesweit ihren Unmut kundgetan. Auslöser der Demonstrationen waren die geplanten Kürzungen der Subventionen durch die Ampel-Koalition, insbesondere die Abschaffung der Agrardiesel-Subvention. Doch die Unzufriedenheit in der Landwirtschaft hat tiefere Wurzeln und die jüngsten Maßnahmen haben nur das Fass zum Überlaufen gebracht. Doch was sind die tatsächlichen Sorgen und Probleme der Landwirte? Sind ihre finanziellen Nöte wirklich so groß, wie sie behaupten? Hier bieten wir einen Einblick in die realen Herausforderungen in der Landwirtschaft.

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Grüne Woche in Berlin: Die Wut der Bauern bleibt

Sabine Kinkartz (Deutsche Welle, 18/01/2024)

Was darf ein Liter Milch kosten, was ist ein Schnitzel wert? Auf der weltweit größten Agrarmesse 2024 in Berlin fordern Landwirte eine Abkehr von Lebensmitteln zu Billigpreisen.

Hühner stolzieren herum und gackern, Ferkel spielen unter einer wärmenden Lampe, ein riesiger Bulle wird von einem Bauern an einem Nasenring in seine mit frischem Stroh gepolsterte Box geführt. Auf der Grünen Woche, der weltweit größten Messe der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Berlin, wollen sich die Landwirte von ihrer besten Seite zeigen.

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