Vous êtes ici : Accueil / Revue de presse / Archives Revue de presse - 2019 / 13. September 2019 - Zum 200. Geburtstag der Pianistin Clara Schumann

13. September 2019 - Zum 200. Geburtstag der Pianistin Clara Schumann

Publié par Cécilia Fernandez le 13/09/2019

Alleinstehend, berufstätig, kinderreich

Karen Allihn (FAZ, 05/03/2019)

2019 ist ein Clara-Schumann-Jahr. Das Jubiläum geht auch an Frankfurt nicht spurlos vorüber. Schließlich prägte die Pianistin und Pädagogin das Musikleben hier 18 Jahre lang.

Vielleicht hat sie vom säulengeschmückten Balkon ihres Hauses im Westend manchmal nach einem Besuch dem alten Freund Johannes Brahms nachgeschaut. Oder dem berühmten Geiger Joseph Joachim, der großen Sängerin Pauline Viardot, dem Bariton Julius Stockhausen. Vor dem Beginn eines abendlichen Hauskonzerts wartete sie gewiss hinter einem der hohen Fenster im Erdgeschoss auf Gäste wie Moritz Oppenheim oder Mathilde von Rothschild. Tagsüber durchmaßen junge Pianistinnen und Pianisten in nicht abreißender Folge auf dem Weg zum Unterricht die von ihnen „Tränen- und Seufzerallee“ genannte Myliusstraße. An die Zeit, als das Gebäude Nummer 32 von Musik durchdrungen war, erinnert noch heute eine Gedenktafel an der Fassade: „Clara Schumann / 1819 – 1896 / Pianistin und Komponistin / lebte von 1878 bis zu ihrem Tode in diesem Haus.“ Knapp zwei Jahrzehnte lang hat die vor 200 Jahren in Leipzig geborene Künstlerin das Frankfurter Musikleben geprägt.

Mehr

 

Zum 200. Geburtstag von Clara Schumann

Rick Fulker (Deutsche Welle, 12/09/2019)

Komponistin, Kritikerin, Konzertmanagerin; Pianistin, Herausgeberin, Unternehmerin; Professorin, Mutter, Ehefrau: 200 Jahre nach ihrer Geburt wird Clara Schumann als Powerfrau des 19. Jahrhunderts anerkannt.

Im Jubiläumsjahr Clara Schumanns gibt es landauf, landab Sonderkonzerte und Ausstellungen, letztere etwa in Zwickau, Frankfurt am Main, Bonn und Leipzig. Allein in ihrer Geburtsstadt Leipzig finden 2019 170 Veranstaltungen zum Thema statt - neue Biographien und Jugendtagebücher sind erschienen. Auch die Kompositionen Clara Schumanns, die so lange vernachlässigt wurden, stehen aktuell in nicht wenigen Konzertprogrammen.

Dem breiteren - wenn auch vielleicht nicht mehr ganz jungen - Publikum ist sie als "die Frau auf dem 100-Mark-Schein" von 1990 bekannt. Doch Clara Schumann war mehr als das - in der Musikwelt war sie eine so prägende Figur, dass ihr Wirken bis heute im Konzertleben spürbar ist.

Mehr

 

Diese Frau muss von keiner Feministin verteidigt werden

Manuel Brug (Welt, 13/09/2019)

Heller, stiller, deutscher Stern: Vor 200 Jahren wurde die Pianistin, Komponistin und Pädagogin Clara Schumann geboren. Sie war eine der wichtigsten Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts. Als Heldin der weiblichen Emanzipation taugt sie weniger.

Kein Gendersternchen, keine politkorrekte Groß-Klein-Schreibung. Hier und heute, zu ihrem 200. Geburtstag, geht es mit Clara Schumann einzig um eine Frau: die größte, berühmteste Künstlerin, die Deutschland im 19. Jahrhundert hervorbrachte.

Die Majorität hierzulande hat sie schon mal in der Hand gehabt. Denn bis zum Euro zierte die streng gescheitelte Schöne mit den sanften Augen die letzte Neuedition des 100-Mark-Scheins.

Mehr

 

Was das Leben sie kostete

Beatrix Borchard (Zeit Online, 13/09/2019)

Clara Schumann schaffte es, Hausfrau zu sein und eine geachtete Künstlerin zu bleiben. Zum 200. Geburtstag zeichnen Briefe und eine Ausstellung ein neues Bild von ihr.

"Meine Kunst lasse ich nicht liegen, ich müsste mir ewige Vorwürfe machen" – die Stadt Leipzig kündigt mit diesem Tagebuchzitat der noch nicht zwanzigjährigen Pianistin und Komponistin Clara Wieck eine neue Briefmarke an. Ob die Verantwortlichen den gesamten Eintrag vom 24. August 1839 gelesen haben? Denn Clara Wieck hatte einen Grund, diesen Vorsatz zu notieren: ihre Befürchtung, nach einer Eheschließung mit dem Komponisten und Musikschriftsteller Robert Schumann nicht länger ihre Kräfte und ihre Zeit auf das Klavierspiel konzentrieren zu können. Vor dem Zitat heißt es nämlich: "Jetzt trachte ich auch darnach, so viel als möglich mit der Künstlerin die Hausfrau zu vereinigen. Das ist eine schwere Aufgabe!"

Mehr