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27. Januar 2023 - Holocaust-Gedenktag : Gedenken an queere NS-Opfer

Publié par Cécilia Fernandez le 27/01/2023

Monument commémoratif en souvenir des victimes de la Shoah à Berlin, photographié sous la neige

Holocaust-Mahnmal in Berlin

Foto von Hindrik Sijens vom 23. Dezember 2010 auf Flickr

 

Was ist der Internationale Holocaust-Gedenktag?

Andrea Grunau (Deutsche Welle, 27/01/2023)

Der 27. Januar ist ein weltweiter Tag der Mahnung und des Gedenkens an die Opfer des Holocausts. Deutschland begeht den Tag erst seit 1996, in Israel begann das Gedenken deutlich früher - an einem anderen Tag.

Vereinte Nationen: Warnung vor Hass und Rassismus

Im November 2005 erklärte die UN-Generalversammlung (Resolution 60/7) den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (International Holocaust Remembrance Day). Sie erklärte, "dass der Holocaust, bei dem ein Drittel des jüdischen Volkes sowie zahllose Angehörige anderer Minderheiten ermordet wurden, auf alle Zeiten allen Menschen als Warnung vor den Gefahren von Hass, Intoleranz, Rassismus und Vorurteil dienen wird". Deutschland und andere Länder hatten den Gedenktag bereits zuvor eingeführt.

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Auch im Nachkriegsdeutschland verfolgt

Peter-Philipp Schmitt (FAZ, 27/01/2023)

Klaus Schirdewahn ist einer der „175er“, der wegen seiner sexuellen Orientierung im Nachkriegsdeutschland verurteilt wurde. Am Freitag erinnert er in einer Rede im Bundestag an das Schicksal seiner vielen Leidensgenossen.

Fast 60 Jahre ist es her, dass Klaus Schirdewahn von der Polizei auf einer öffentlichen Toilette beim Sex erwischt wurde. Er war 17 Jahre alt und danach fürs Leben gezeichnet. Denn er hatte Sex mit einem Mann, der schon 21 und damit volljährig war. Dafür bekam der Ältere ein Jahr Gefängnis – wegen Verführung eines Minderjährigen. Schirdewahn wurde, nachdem er seine Tat gestanden hatte, nach Hause zu seinen Eltern gebracht, die ihn fortan nicht mehr als ihren Sohn ansahen.

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Jannik Schümann über seine Verbindung zum Holocaust-Überlebenden Karl Gorath

Sebastian Ahlefeld (Berliner Zeitung, 27/01/2023)

Am Holocaust-Gedenktag im Bundestag am 27. Januar leiht der Schauspieler Jannik Schümann seine Stimme einem homosexuellen NS-Opfer. Ein Interview.

Im Februar 2021 veröffentlichte das Magazin der Süddeutschen Zeitung das Manifest „ActOut“. Damit outeten sich 185 Schauspieler und Schauspielerinnen als schwul, lesbisch, bi, trans oder nonbinär. Einer von ihnen war der damals 29-jährige Jannik Schümann.

Ihm wird nun eine besondere Ehre teil: Zusammen mit Maren Kroymann wird er im Deutschen Bundestag zum Holocaust-Gedenktag homosexuellen Opfern des Nationalsozialismus eine Stimme geben. Über 50.000 Homosexuelle wurden in der NS-Zeit zu Gefängnisstrafen, Zuchthaus und Arbeitslager verurteilt. Davon kamen 10.000 in die Vernichtungslager.

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Späte Erinnerung an Queere

Nicole Opitz (taz, 26/01/2023)

Erstmals wird der Bundestag bei der Holocaust-Gedenkveranstaltung der LGBTIQ+ gedenken. His­to­ri­ke­r:in­nen sehen das als großen Fortschritt.

BERLIN taz | Die Hamburgerin Mary Pünjer war 36 Jahre alt und verheiratet, als sie 1940 verhaftet wurde. Die Jüdin habe sich in lesbischen Lokalen herumgetrieben und Zärtlichkeiten mit einer Frau ausgetauscht, lautete der Vorwurf. Weil sie „asozial“ sei, kam Pünjer zunächst in das KZ Fuhlsbüttel und einige Monate darauf in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Als „Asoziale“ musste sie dort einen grünen Winkel an der Häftlingskleidung tragen, aber es wurde auch vermerkt, dass sie eine „Lesbe“ sei. Am 28. Mai 1942 wurde Mary Pünjer in der Tötungsanstalt Bernburg ermordet.

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„Großes Signal“ – Bundestag gedenkt erstmals „queerer“ Opfer

epd/krott (Welt, 27/01/2023)

Erstmals erinnert der Bundestag in seiner Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus auch an die Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden. Eine späte Genugtuung für die Opfergruppe, auch wenn die meisten nicht mehr leben.

Bis zu einer Gedenkstunde im Bundestag für „queere“ Opfer des Nationalsozialismus war es ein langer Weg. „Diese Menschen mussten sehr lange um Anerkennung des erlittenen Unrechts kämpfen“, sagt Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) dem Nachrichtendienst epd.

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