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14. November 2025 - Zum 200. Todestag von Jean Paul

Publié par Cécilia Fernandez le 14/11/2025

Jean Paul Friedrich Richter. Gezeichnet von Georg Dehio, 1867
CC BY-NC-SA @ Winckelmann-Museum Stendal
 

Vom Provinzler zu einem Lieblingsdichter der Deutschen
Zum 200. Todestag von Jean Paul

Manfred Orlick (literaturkritik.de, 12/11/2025)

Jean Paul (1765–1825) nimmt in der deutschen Literatur eine Sonderstellung ein und steht literarisch zwischen Klassik und Romantik. Beiden Intentionen gegenüber hat er aber seine Selbstständigkeit behauptet. Ähnlich wie Friedrich Hölderlin und Heinrich von Kleist hielt er sich bewusst abseits, schloss sich keiner Gruppierung an und ging seinen eigenen, unverwechselbaren Weg.

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Warum man heute noch Jean Paul lesen sollte

Jürgen Kaube (FAZ, 14/11/2025)

Zum 200. Todestag von Jean Paul zeigen Bamberg und Coburg zwei Kabinettausstellungen mit Briefen, Erstausgaben und Alltagsdokumenten aus seiner fränkischen Zeit. Man gewinnt Einblick in Arbeitsrhythmus, Freundschaften und Humor – samt Lesetipp.

Unter den Autoren der „Kunst­periode“, wie die Schaffenszeit Goethes genannt wurde, sticht der 1763 geborene Johann Paul Friedrich Richter heraus. In einem protestantischen Pfarrhaus im Fichtelgebirge aufwachsend, exzerpiert schon der Schüler aus allem, was er liest, und er liest alles. Hefte werden gefüllt mit Tausenden von Einzelheiten literarischer, naturkund­licher, historischer und philosophischer Erkenntnis, denen er später das Material seiner Romane entnimmt. Der bettel­arme Student der Theologie publiziert unter Pseudonym erfolglos fade Satiren und schlägt sich recht und schlecht als Hauslehrer durch.

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Was im Jean-Paul-Jubiläumsjahr in Bayreuth geboten ist

Antje Weber (Süddeutsche Zeitung, 21/07/2025)

Ob Ausstellung oder Museum, Wanderung oder Symposium: In Bayreuth kann man im Jubiläumsjahr vielfältig auf den Spuren des Schriftstellers Jean Paul wandeln.

„Weltschmerz“ steht in Neon-Leuchtschrift an der Wand, „Schmutzfink“, „Angsthase“: Es sind Begriffe, die der Schriftsteller Jean Paul einst erfand. Auch wenn seine sprachverliebten Werke nicht mehr so viele Leser finden wie zu seiner Zeit: Jean Pauls Wortschöpfungen wirken tiefgründig in unserer Sprache weiter. Und sein Einfluss auf Schriftsteller und Künstler ist sowieso nicht zu unterschätzen.

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Jean Paul: Entwirf beim Wein, schreibe beim Kaffee!

Stefan Dosch (Augsburger Allgemeine, 21/03/2013)

Vor 250 Jahren wurde der große Romanautor und geniale Sprachjongleur Jean Paul geboren. Goethe und Schiller waren ihm suspekt.

Die neuen Biografien und sonstigen gedruckten Memorabilien, die dieser Tage auf den Markt gekommen sind, können über den tatsächlichen Befund nicht hinwegtäuschen: Dass der deutsche Schriftsteller Jean Paul selbst bei denen, die noch ein grundsätzliches Interesse an literarischer Tradition besitzen, weitgehend aus dem Bewusstsein verschwunden ist - von der breiten Leserschaft ganz zu schweigen. Auch in den Regalen der Buchhandlungen ist er kaum mehr zu finden, Gleiches gilt für die Backlist der Verlage. Für so manchen Literaturkenner freilich wie auch für diesen und jenen heutigen Literaten ist der vor 250 Jahren, am 21. März 1763, geborene Jean Paul der Hausheilige schlechthin. Und zu seiner Zeit, zumindest in seinen mittleren Jahren, war er auch nicht weniger als das, was man heute einen Erfolgsschriftsteller nennen würde. Gleich sein erster, 1793 erschienener Roman, "Die unsichtbare Loge", fand Anerkennung aus berufenem Munde, nämlich vom gestandenen Kollegen Karl Philipp Moritz, der das Buch "ein Juwel" nannte und über die im selben Jahr erschienene Erzählung vom "Vergnügten Schulmeisterlein Wuz" befand: "Das ist noch über Goethe ..."

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