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20. Dezember 2019 - Jüdischer Gemeindetag in Berlin: "In Deutschland zu Hause"

Publié par Cécilia Fernandez le 20/12/2019

Steinmeier: Unser Land ist im Herzen angegriffen

Stefan Braun (Süddeutsche Zeitung, 19/12/2019)

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geißelt in einer Rede auf dem Gemeindetag des Zentralrat der Juden den Antisemitismus als Angriff auf die gesamte Gesellschaft.
"Wenn wir schweigen, kann jeder und jede das nächste Ziel sein", sagt er.
Die AfD erwähnt Steinmeier nicht - dennoch muss sich die Partei angesprochen fühlen.

Unter dem Eindruck eines sich ausbreitenden Antisemitismus in Deutschland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die gesamte Gesellschaft aufgerufen, sich dem "ideologischen Gift" des Antisemitismus und Rassismus entschlossen entgegen zu stellen. In einer Rede auf dem Gemeindetag des Zentralrats der Juden in Deutschland sagte Steinmeier: "Diesem Hass und diesem Ressentiment müssen alle widersprechen." Das gelte auch und vor allem für all jene, die nicht direkt Ziel dieses Hasses seien. "Wenn wir schweigen, wenn wir nicht verhindern, dass die Atmosphäre in unserem Land weiter vergiftet wird, kann jeder und jede das nächste Ziel sein - das lehrt uns unsere Geschichte", sagte Steinmeier.

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Jüdischer Gemeindetag: "In Deutschland zu Hause"

Christoph Strack (Deutsche Welle, 19/12/2019)

Nach drei Jahren treffen sich Juden und Jüdinnen wieder zum "Jüdischen Gemeindetag" in Deutschland. Ein familiäres Treffen mit politischem Ernst und den vielen Seiten des jüdischen Lebens in Deutschland.

Larysa Goryachkina hält es nicht mehr an ihrem Platz. Dichtes Gedränge im Saal Potsdam des Berliner Hotels Interconti. Gerade ging Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Gast des Jüdischen Gemeindetages 2019 durch die Reihen zu seinem Tisch - und überall nur Fotografen, Sicherheitsleute, Schaulustige. Da steht die 77-jährige Goryachkina, Mitglied der Jüdischen Gemeinde Magdeburg, auf, nimmt ihre jüngere Verwandte an die Hand und zieht sie ins Gedränge. Sie will, das sagt sie noch, dem Staatsoberhaupt die Hand schütteln.

Nach drei Jahren hat der Zentralrat der Juden in Deutschland als Dachorganisation wieder zum Jüdischen Gemeindetag geladen. Im Dezember 2016 stand das mehrtägige Treffen in Deutschland unter dem Motto "Ein Dach, eine Familie" und betonte die Zusammengehörigkeit untereinander. Und nun, in Zeiten des wachsenden Antisemitismus, der Verunsicherung, gut zwei Monate nach dem Terrorangriff auf die vollbesetzte Synagoge in Halle lautet das Motto "In Deutschland zu Hause". Ein Titel ohne Fragezeichen, ein großes Wort in diesen Zeiten.

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"In ihrem Herzen angegriffen"

höh / dpa (Spiegel Online, 20/12/2019)

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagt, Antisemitismus sei ein Angriff auf die gesamte Gesellschaft. Die Zahl der Menschen, die sich dagegen auflehnen, müsse unbedingt größer werden.

Unter dem Motto "In Deutschland zu Hause" kommen bis Sonntag Mitglieder jüdischer Gemeinden aus dem ganzen Land zusammen. Dazu hat der Zentralrat der Juden Diskussionen, Lesungen und Podiumsgespräche geplant. Zur Eröffnung des Jüdischen Gemeindetags hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betont, die jüdische Gemeinde in Deutschland sei ein unverzichtbarer Teil des Landes, ihr Schutz eine zentrale Aufgabe des Staates.

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In der Bundeswehr gibt es künftig wieder Militärrabbiner

KNA / epd (FAZ, 20/12/2019)

„Ein bewegender Moment“: Fast 75 Jahre nach dem Ende der Judenverfolgung in Deutschland haben Bundesregierung und Zentralrat der Juden einen Vertrag für jüdische Seelsorger in der Bundeswehr unterzeichnet.

Bundesregierung und Zentralrat der Juden haben am Freitag in Berlin den Staatsvertrag für eine jüdische Seelsorge in der Bundeswehr unterzeichnet. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Zentralratspräsident Josef Schuster unterschrieben gemeinsam das Dokument, das nach rund 100 Jahren die institutionell verankerte Arbeit von Rabbinern im deutschen Militär wieder ermöglicht. Kramp-Karrenbauer bezeichnete die Unterzeichnung als „bewegenden Moment“. Jüdinnen und Juden seien heute in Deutschland zu Hause. „Dass dies möglich und wirklich ist nach den unfassbaren Verbrechen, die von Deutschland ausgegangen sind, macht mich demütig und dankbar“, sagte die Ministerin.

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