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24. September 2018 - Am 22. September wäre Hans Scholl 100 Jahre alt geworden

Publié par Cécilia Fernandez le 24/09/2018

Hans Scholl vor 100 Jahren geboren

EPD-BAS (FAZ, 22/09/2018)

Er war die treibende Kraft der „Weißen Rose“ – Hans Scholl, begabt und charismatisch. Erst begeisterter Anhänger der Hitler-Jugend, wurde er später zum kompromisslosen NS-Gegner.

Bereits bei seiner Geburt sorgte Hans Scholl (1918-1943) für Aufsehen: Mit zwölf Böllerschüssen wurde der württembergischen Gemeinde Ingersheim an der Jagst am 22. September 1918 kundgetan, dass im Hause ihres Bürgermeisters Robert Scholl ein Junge zur Welt gekommen war. Hans sollte nur 24 Jahre alt werden. Der Motor und Kopf der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ wurde 1943 von den Nazis ermordet.

Seine Kindheit war behütet. 1920 zieht Hans mit den Eltern und seiner älteren Schwester Inge ins romantisch gelegene nordwürttembergische Forchtenberg, wo sein Vater Ortsvorsteher wird. In schneller Folge kommen vier weitere Kinder zur Welt, darunter Sophie Scholl, die wie ihr Bruder Hans später in den Widerstand gegen das NS-Regime geht.

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Hans Scholl: Freiheitskämpfer bis in den Tod

Mirja Viehweger (Deutsche Welle, 22/09/2018)

Sein Aufbegehren gegen Hitler kostete Hans Scholl das Leben. Mit Flugblättern und Parolen kämpfte er für die Freiheit. Am 22. September wäre der Gründer der Widerstandsgruppe Weiße Rose 100 Jahre alt geworden.

"Freiheit" - in großen Buchstaben schreibt Hans Scholl dieses Wort mit schwarzer Teerfarbe links und rechts neben den Eingang der Münchner Universität. Viermal. Es ist die Nacht zum 3. Februar 1943. Seit drei Stunden läuft der Medizinstudent zusammen mit seinem Kommilitonen Alexander Schmorell durch die dunklen Straßen. Beide sind Mitglieder der Weißen Rose, die das nationalsozialistische Regime stürzen will. Eine kleine Gruppe von Jugendlichen avancierte zu einer der bekanntesten Widerstandsgruppe gegen Adolf Hitler.

In dieser Nacht planen sie, ihre Botschaften an jeder geeigneten Stelle in München anzubringen. Sie haben auch eine Schablone für ihre Parolen dabei. Sie trägt den Text "Nieder mit Hitler" und zeigt ein durchgestrichenes Hakenkreuz. Doch die Gestapo ist ihnen schon auf den Fersen. Knapp drei Wochen später ist Hans Scholl tot, hingerichtet von den Nationalsozialisten.

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Dieses Urteil beendete das Leben von Hans Scholl

Andreas Grunwald, Sven Felix Kellerhoff (Welt Online, 21/09/2018)

Am 22. September 1918 wurde der Kopf der Weißen Rose geboren. Das Todesurteil gegen Hans Scholl und seine Schwester Sophie von 1943 war lange verschollen. Bis Bundesarchivare es in Stasi-Beständen fanden.

Die Blutrichter hatten es eilig: Gerade einmal 102 Stunden lagen zwischen der Verhaftung von Hans und Sophie Scholl im Hauptgebäude der Universität München am 18. Februar 1943 gegen elf Uhr und ihrer Hinrichtung am 22. Februar gegen 17 Uhr. Ein ordentlicher oder gar gründlicher Prozess war in einer solchen Zeitspanne natürlich nicht möglich. Bei dem öffentlichkeitswirksam inszenierten „Verfahren“ ging es Roland Freisler, dem Präsidenten des Volksgerichtshofes, vor allem um Abschreckung.

Die Akten dieses Verfahrens einschließlich des Urteils, das selbstverständlich „Im Namen des Volkes“ gesprochen wurde, galten nach 1945 jahrzehntelang als verschollen. In Wirklichkeit befanden sie sich zum größten Teil in Ost-Berlin. Erst nach 1990 konnten sie in die Zuständigkeit des Bundesarchivs übernommen werden und sind seither für interessierte Nutzer einsehbar – allerdings aus konservatorischen Gründen nur als Kopie.

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Pour aller plus loin:

"Ich erinnere mich, wie Mutter die Särge streichelte"

Tim Pröse (Spiegel Online, 22/02/2018)

Die "Weiße Rose" kämpfte gegen die Nazi-Tyrannei. Am 22. Februar 1943 wurden Sophie und Hans Scholl geköpft. In bislang verborgenen Erinnerungen denkt ihre Schwester zurück an die letzten Stunden und die Beerdigung.

Die Eltern hetzten in den Todestrakt des Gefängnis Stadelheim in München. Nur etwa zehn Minuten blieben Robert und Magdalena Scholl an diesem Nachmittag des 22. Februars 1943 um 16 Uhr. Genau eine Stunde vor der Hinrichtung ihrer Kinder um 17 Uhr. Im Besuchsraum beugte sich der Vater über die Brüstung und umarmte Hans und Sophie: "Ihr werdet in die Geschichte eingehen", sagte er und weinte. Und Sophie antwortete ihm: "Das wird Wellen schlagen."

In bislang verborgenen Aufzeichnungen erinnert Hans' und Sophies Schwester Inge Aicher-Scholl an diesen Moment, den ihre Eltern ihr schilderten: "Da war diese wundersame Bereitschaft, mit der sich Sophie von ihrem Leben löste", und ihr "strahlendes Lächeln, als schaue sie in die Sonne". Sie schreibt vom "verklärten Angesicht Sophies in dieser Stunde, das noch einmal in seinen Jugendfarben seltsam schön und lebendig leuchtete".

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