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05. September 2017 - Zum TV-Duell Merkel gegen Schulz

Publié par cferna02 le 09/05/2017

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TV-Duell vom 3. September 2017
Vidéo youtube https://www.youtube.com/watch?v=_VExII1m1tM

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"Mehr Duett als Duell
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Pressestimmen Merkel vs Schulz
(Kurier.at)
04. September 2017

Das TV-Duell zwischen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem SPD-Herausforderer Martin Schulz hat ein breites Echo in den Medien gefunden - und wird sehr unterschiedlich kommentiert:
"Münchner Merkur": "Nach wirklich spannenden Unterschieden in den Politikangeboten von Kanzlerin und Kandidat mussten die Zuschauer des TV-Duells mit der Lupe suchen. Ob ein gefühltes Patt für den Herausforderer aber reicht, um auf den letzten Metern noch so etwas wie Wechselstimmung herbeizuzaubern? Große Zweifel sind erlaubt."
"Sueddeutsche.de" (Süddeutsche Zeitung; München): "Schulz ist eigentlich der viel bessere Redner. Aber das Eigentlich zählt nicht an so einem Abend; Schulz konnte es nicht zeigen, er kam zu selten in Fahrt, er konnte sich nicht entfalten, er konnte kaum Punkte sammeln, kaum Treffer landen. Merkel gelang das besser, auch deswegen, weil sie von den Moderatoren viel weniger unterbrochen wurde als Schulz. Die Frager behandelten Merkel wie eine Majestät und Schulz wie ihren Domestiken; und Schulz gelang es zu selten, das abzustellen. Er präsentierte sich zu oft im Konjunktiv, ja er war der personalisierte Konjunktiv."
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Wird die Rente wie die Maut?

Günter Bannas (FAZ)
04. September 2017

Endlich trafen Bundeskanzlerin Merkel und Herausforderer Schulz direkt aufeinander. Der SPD-Mann attackiert, Merkel lächelt. Doch Schulz bringt die Kanzlerin auch in Bedrängnis.

Martin Schulz hat das erste Wort. Er, der Herausforderer, der vierte Sozialdemokrat, der sich anschickt, Angela Merkel in einem Bundestagswahlkampf zu besiegen, hat als Erster die Gelegenheit an diesem Abend, einen guten Eindruck zu machen, die eigene Anspannung zu bewältigen und die politische Gegnerin zu bedrängen.
Er wolle, hatte Schulz in den vergangenen Tagen versichert, Merkel, die Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende, nicht „persönlich attackieren“. Zwei Gründe hatte er angeführt. Er respektiere Merkel, war der eine. Er habe mit ihr in seiner Zeit als Präsident des Europäischen Parlaments gut zusammengearbeitet, war der zweite. Schulz weiß überdies, dass die Zeiten sich geändert haben. Nicht mehr die Formen der politisch polarisierten und der persönlichen Angriffe sind gefragt - wie sie zu Zeiten des Sozialdemokraten Helmut Schmidt (gegen Franz Josef Strauß zum Beispiel) oder des CDU-Politikers Helmut Kohl (gegen Oskar Lafontaine) Gang und Gäbe waren. Der letzte Kanzler, der damit Erfolg hatte, war Gerhard Schröder gewesen. Seit Merkel regiert, kommen nicht Holzhammer oder Säbel in der Auseinandersetzung gut an. Florett ist gefragt. Schulz lässt sich darauf ein.

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Legen wir uns wieder hin
Ein Kommentar von Stefan Kuzmany (Spiegel Online)
04. September 2017

Die Bundestagswahl wird dieses TV-Duell nicht entscheiden: Angela Merkel und Martin Schulz zeigten in ihrem einzigen direkten Aufeinandertreffen kaum Differenzen. Warum nicht gleich wieder Große Koalition?
Nein, man kann nicht sagen, dieses TV-Duell zwischen der Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) und ihrem Herausforderer Martin Schulz (SPD) habe keine Erkenntnisse gebracht. Gut, niemand, der bisher Merkel zuneigte, wird sich danach anders entscheiden. Und niemand, der Martin Schulz als Kanzler favorisiert, wird das nun anders sehen. Die Millionen politikinteressierter Zuschauerinnen und Zuschauer haben auf vier Kanälen allesamt dasselbe gesehen: Eine sehr zivile, sachorientierte, man könnte auch sagen: stinklangweilige Debatte.
Bildungspolitik? Digitalisierung? Keine Fragen dazu
Aber immerhin: Keiner kann nach diesem TV-Duell noch behaupten, in Deutschland werde zu wenig über die Flüchtlingspolitik und Fragen der Integration von Muslimen geredet. Fast die gesamte erste Stunde dieser gut anderthalbstündigen Sendung ging es um kaum etwas anderes als diese Themen.

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Duell versemmelt
Kommentar von Heribert Prantl (Süddeutsche Zeitung)
03. September 2017

Merkel tritt sicher auf, Schulz kann kaum Treffer landen. Der Kandidat ist ein braver Mann. Aber mit Bravheit allein wird man nicht Kanzler.
In den Umfragen ist die Kanzlerin ihrem Herausforderer Martin Schulz haushoch überlegen. Im Fernsehduell war sie vielleicht nicht haushoch überlegen, aber deutlich. Sie wirkte so souverän wie noch in keinem Duell bisher. Sie war nicht glänzend, aber sicher. Schulz dagegen begann so ungelenk und hausbacken, wie Merkel es in früheren Duellen war. Gleich zu Beginn nahm er seine Fundamentalkritik an der Kanzlerin zurück, statt mit Vehemenz zu erklären, warum Merkel, wie es sein Vorwurf war, der Demokratie schadet. Das wirkte nicht souverän und aufrecht, sondern kleinlaut und furchtsam.


Berlin -

Für den gerade erst ernannten Baustaatssekretär der Linken, Andrej Holm, wird es eng. Sein überraschendes  Geständnis vom Mittwoch, bei seinem Lebenslauf für eine Anstellung an der Berliner Humboldt-Universität (HU) falsche Angaben zu seiner Stasi-Zeit gemacht zu haben, sorgt für Irritationen in der rot-rot-grünen Koalition, insbesondere in der SPD. „Es gibt Aufruhr in der Partei“, sagte ein gut vernetzter Sozialdemokrat der Berliner Zeitung. „Viele finden: Der Mann ist nicht mehr zu halten.“ Auch renommierte DDR-Historiker wie Ilko-Saschea Kowalczuk und  Jens Gieseke werfen Holm vor, die Unwahrheit gesagt zu haben.

Der 46-jährige Soziologe und Stadtforscher Holm hatte der HU verschwiegen, dass er von September 1989 bis Januar 1990 hauptamtlicher Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit war. Stattdessen hatte er in einem Fragebogen nur seine militärische Grundausbildung beim Stasi-Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ angegeben. Ihm sei jetzt erst durch Einblick in seine Kaderakte klar geworden, dass er hauptamtlich als Offiziersschüler beim Ministerium für Staatssicherheit (MfS) beschäftigt gewesen sei, erklärte Holm. Seinen Lebenslauf habe er korrigiert nachgereicht. Die HU prüft derzeit rechtliche Konsequenzen. Auch der Senat hat, wie bei jedem neuen Staatssekretär, eine Regelanfrage bei der Stasi-Unterlagen-Behörde gestartet.

– Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/25302198 ©2016

Alexander Van der Bellen konnte den Vorsprung auf Norbert Hofer bei höherer Wahlbeteiligung ausbauen, er steht als Bundespräsident fest. Die FPÖ bekräftigt, auf eine Anfechtung zu verzichten - derstandard.at/2000048771312/Van-der-Bellens-Wahlsieg-fiel-deutlicher-aus-als-erwartetAlexander Van der Bellen konnte den Vorsprung auf Norbert Hofer bei höherer Wahlbeteiligung ausbauen, er steht als Bundespräsident fest. Die FPÖ bekräftigt, auf eine Anfechtung zu verzichten - derstandard.at/2000048771312/Van-der-Bellens-Wahlsieg-fiel-deutlicher-aus-als-erwarte

Es ist kurios, dass eine Buchpreisrunde mit einer fußballmetaphernhaltigen Verleihung endet. Aber erst die wichtigen Dinge. Bodo Kirchhoff hat am Montagabend im Kaisersaal des Frankfurter Römers den mit 25.000 Euro dotierten Deutschen Buchpreis zugesprochen bekommen. – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/24932162 ©2016

Es ist kurios, dass eine Buchpreisrunde mit einer fußballmetaphernhaltigen Verleihung endet. Aber erst die wichtigen Dinge. Bodo Kirchhoff hat am Montagabend im Kaisersaal des Frankfurter Römers den mit 25.000 Euro dotierten Deutschen Buchpreis zugesprochen bekommen.

Der Deutsche Buchpreis zeichnet den „Besten Roman“ eines Jahrgangs aus, „Widerfahrnis“ ist eine Novelle, aber Kirchhoff mendelte sich beim fortschreitenden großen Lesen zunehmend als Favorit unter den letzten sechs der Nominierten heraus – der vielleicht noch am häufigsten genannte Mitfavorit Thomas Melle hat äußerst gezielt gar keine Fiktion geschrieben, so viel dazu.

– Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/24932162 ©2016

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Die Lehren aus dem TV-Duell Merkel gegen Schulz
dpa (Welt)
04. September 2017

Berlin - Nach dem Duell ist vor dem Duell. Am 24. September entscheidet sich bei der Bundestagswahl, ob Kanzlerin Angela Merkel mit der Union vorne liegt oder ob SPD-Herausforderer Martin Schulz doch noch eine Aufholjagd gelungen ist.

Das TV-Duell vom Sonntagabend galt für viele als vorentscheidend. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Ausgang des Fernseh-Showdowns:
Wer hat gewonnen?
Jubel bei den Unterstützern von Martin Schulz, ziemlich gedrückte Stimmung in der Ecke von Angela Merkel im Fernsehstudio nach dem Schlagabtausch. Aber war die erste Reaktion im Studio nur die Innensicht von Experten? Die als repräsentativ eingestuften Umfragen von ARD und ZDF unter Zuschauern zeichneten ein teils anderes Bild.

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Pitbull Schulz: Sieben Angriffe des Kanzlerkandidaten - und wie Merkel parierte
(Focus Online)
04. September 2017

Der Sonntagabend galt als Martin Schulz‘ letzte Chance: In den Umfragen scheint seine SPD abgeschlagen – doch das TV-Duell gab ihm die Chance, die Kanzlerin vor einem Millionenpublikum zu stellen.
Von Anfang an wird klar: Schulz will diese Chance nutzen. Mit Medienprofis hat er sich akribisch auf das Zusammentreffen vorbereitet. Schnell zeigt sich, zu welchem Kurs sie ihm geraten haben: Attacke.
Angriff 1
Minute 8: Schulz zitiert aus einem Interview der Kanzlerin mit der „Welt am Sonntag“. „Frau Merkel“ habe mit Blick auf die Flüchtlingspolitik gesagt, dass sie alles wieder so machen würde wie im Jahr 2015, sagt Schulz – und greift an: „Dazu kann ich nicht raten“. Seiner Meinung nach hätte die Kanzlerin die europäischen Partner früher einbeziehen müssen, damit Politiker wie Jaroslaw Kaczynski in Polen und Viktor Orban in Ungarn sich nicht aus der Verantwortung stehlen können.
Merkels Reaktion: Die Kanzlerin wirkt zunächst überfahren. „Das sehe ich nun wirklich anders“, sagt sie, und setzt dann etwas herablassend an: „Ich glaube, Herr Schulz weiß es eigentlich besser“. Doch Moderator Claus Strunz hakt ein: Was sie damit meine, will er wissen , etwa dass Schulz das aus wahlkampftaktischen Gründen sage? Doch Merkel merkt, dass sie hier keinen Punkt machen kann, indem sie Schulz eine Lüge unterstellt. Sie stottert, windet sich… „Ist auch egal, ob er es besser weiß, oder nicht – ich sag jetzt meine Einschätzung.“ Erst dann gewinnt sie ihre Souveränität zurück, spricht von Situationen „im Leben einer Bundeskanzlerin, in denen man entscheiden muss“, die Entscheidung, die Flüchtlinge aus Ungarn einreisen zu lassen, sei eine solche Situation gewesen.
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Martin Schulz greift Angela Merkel bei Flüchtlingspolitik an
Birgit Baumann (derStandard.at)
03. September 2017

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-Herausforderer Martin Schulz trafen zum einzigen TV-Duell des Wahlkampfes aufeinander. Schulz warf Merkel vor, 2015 in der Flüchtlingskrise Fehler gemacht zu haben. Doch große Kontroversen blieben aus.
Was für ein Erfolg! Schon am Sonntagmorgen, also Stunden bevor das Duell überhaupt angefangen hat, vermeldet die SPD: "TV-Duell: Merkel verliert klar gegen Martin Schulz." Das zumindest ist in einer Google-Anzeige zu lesen, die versehentlich viel zu früh freigeschaltet worden ist. Die SPD zieht sie zurück und entschuldigt sich, muss aber Hohn und Spott ertragen.
Tatsächlich beginnt das einzige Duell dieses Bundestagswahlkampfs zwischen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-Herausforderer Martin Schulz am Sonntagabend um 20.15 Uhr. Es findet im Berliner Studio Adlershof statt und wird von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 live übertragen.
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Das TV-Duell im Check - So schlugen sich Merkel und Schulz
Walter Bau (derwesten.de)
04. September 2017

Das TV-Duell Merkel-Schulz ist gelaufen. Wer überzeugte wo? Wer hatte das beste Argument, wer den stärksten Spruch? Der Duell-Check.
Berlin. Fast 100 Minuten lieferten sich Kanzlerin Angela Merkel und ihr Herausforderer Martin Schulz ein Duell mit Worten – live im Fernsehen, auf vier Sendern parallel. Wahlkampf total. Wir haben die Kontrahenten einem Check unterzogen. Wer konnte wo überzeugen? Wer kaufte dem anderen den Schneid ab? Und wie schlugen sich die vier Moderatoren? Der Überblick:

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Gewinner des TV-Duells sind die kleinen Parteien

Kommentar von Robert Roßmann (Süddeutsche)
04. September 2017

Die Unterschiede zwischen Angela Merkel und Martin Schulz waren bei der Debatte so gering, dass die Sehnsucht nach Alternativen wächst. Die Schwächen der Sendung verdecken aber ein noch größeres Problem.
Was haben die kleinen Parteien vor dem TV-Duell nicht alles beklagt. Das Format schade dem politischen Diskurs, weil sich Kanzlerin und Kanzlerkandidat keinem Schlagabtausch mit den anderen Parteien stellen müssten. Und es benachteilige die Opposition, weil in Angela Merkel und Martin Schulz nur Vertreter der großen Koalition geladen seien. Normalerweise schenken sich Grüne, FDP und Linke im Wahlkampf nichts. Doch der Unmut über das TV-Duell vereinte ihre Spitzenkandidaten. In einem gemeinsamen Brief verlangten sie - erfolglos - die Erweiterung des Duells um die kleinen Parteien. Doch jetzt sind ausgerechnet die Kleinen die größten Gewinner des Duells.
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Pour citer cette ressource :

"05. September 2017 - Zum TV-Duell Merkel gegen Schulz", La Clé des Langues [en ligne], Lyon, ENS de LYON/DGESCO (ISSN 2107-7029), mai 2017. Consulté le 24/04/2024. URL: https://cle.ens-lyon.fr/allemand/revue-de-presse/archives-revue-de-presse-2017/05-september-2017-zum-tv-duell-merkel-gegen-schulz